Volltext: Kriegsrüstung und Kriegswirtschaft. Anlagen zum ersten Band (1,2)

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Kriegsrüstung und Kriegswirtschaft — Anlage-Band. 
Zuteilung der fünften Kompagnie des Garde-Pionier-Vataillons als Versuchs- 
Kompagnie an die preußische Militär-Telegraphenschule gemacht. Sie wurde im Jahre 
1899 als Stamm für die Bildung der drei geforderten und beim Garde-, III. und 
VIII. Armeekorps errichteten preußischen Telegraphen-Vataillone (zu je drei 
Kompagnien und in einer Stärke von 452 Unteroffizieren und Mann) verwandt, an 
denen Sachsen und Württemberg durch Gestellung von Personal Anteil erhielten. 
Bayern stellte eine eigene Telegraphen-Kompagnie auf. Für jedes Telegraphen- 
Vataillon wurde eine Bespannungs-Abteilung errichtet und einem Train-Bataillon 
angegliedert. An Stelle der preußischen Inspektion der Militär-Telegraphie trat 
eine Inspektion der Telegraphentruppen an ihre Spitze, wobei jedoch die Bataillone* 
ähnlich wie Fußartillerie oder Pioniere gleichzeitig den Generalkommandos ihrer 
Korps unterstellt wurden^). Die mit Ausstellung einer besonderen Telegraphentruppe 
entbehrlich werdenden beiden Militär-Telegraphenschulen in Preußen und Bayern 
wurden in verkleinerte und lediglich für die Ausbildung von Kavalleristen im Tele 
graphendienst bestimmte Kavallerie-Telegraphenschulen umgewandelt. 
Außer Entlastung vom Telegraphendienst brachte das Präsenzgeseh von 1899 
für die Pioniere lediglich einige durch die Formierung des XVIII., XIX. und 
III. bayerischen Armeekorps-) bedingte, dazu noch unvollständige Ergänzungen 1 2 3 ). 
Die Kriegsformation der Pioniere hatte im Laufe der neunziger Jahre, 
wenn auch keine grundsätzliche Umgestaltung, so doch einige wesentliche Änderungen 
erfahren. Zugunsten ihrer besseren personellen Zusammensetzung sollten die „Feld"- 
Bataillone seit Mitte der neunziger Jahre statt zu je sechs nur noch zu je fünf 
Kompagnien mobil werden, von denen die mobilen Armeekorps außer je einem Ba- 
taillonsstab als Kommandeur der Pioniere für jede ihrer Divisionen nur noch eine 
Feld-Kompagnie erhielten. Allerdings war in Aussicht genommen, die von den „Feld"- 
Bataillonen des Friedensstandes bei einer Mobilmachung zu formierenden zweiten 
Bataillone (je drei Kompagnien), soweit sie nicht zur Besetzung der Ingenieur- 
Belagerungstrains oder als Festungsbesatzungen in Anspruch genommen wurden, 
zur Ausstattung der mobilen Armeekorps mit Pionierkräften heranzuziehen. In 
Fortführung der Ende der achtziger Jahre begonnenen Änderung der Belagerungs- 
organisation^) waren zur Erzielung einer erhöhten Beweglichkeit und besieren Ver 
wendungsfähigkeit die Sektionen der früheren großen Trains nach Art der Spezial 
trains in verkleinerte und selbständige, aus Kommando^) und Gerätedepot bestehende 
Ingenieur-Velagerungstrains umgewandelt worden, für die zum Teil auch Be 
spannungen planmäßig mobil gemacht werden sollten. Zur Besetzung der derart neu 
formierten acht Trains kamen zwar in erster Linie die drei in der Friedens- 
organisation vorhandenen „Festungs"-Vataillone in Betracht, die abweichend von 
den „Feld"-Vataillonen nur zu je vier Kompagnien mobil werden sollten; um jedoch 
jedem Belagerungstrain bestimmungsgemäß ein oder mehrere Bataillone zuteilen zu 
können, blieb man wie bisher in der Hauptsache auf die aus den „Feld"-Bataillonen 
hervorgehenden zweiten Bataillone angewiesen. 
Aufstellung und Verwendung der zahlreichen sonstigen bei einer Mobilmachung 
1) Die bayerische Kompagnie wurde der Inspektion des Ingenieurkorps und 
der Festungen unterstellt. 
2) Text-Band S. 54. — 3 ) Tabelle 10. — 4 ) Anhang S. 366. 
5 ) Als Kommandos der Trains fanden u. a. die Kommandos der Pioniere 
(Anhang S. 383) Verwendung.
	        
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