Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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Hauptmann Andreas Szepessy v. Negyes 
Als Sohn eines k. u. k. Kämmerers und Großgrundbesitzers ist Szepessy im 
Jahre 1875 in Miskolcz geboren worden. Er erhielt beim Austritt aus der Ludovika- 
Akademie im Jahre 1894 die Einteilung zur Honvedinfanterie, in deren Reihen er 
ausschließlich Truppendienst versah. In den Weltkrieg zog er als Hauptmann des 
HIR. 30, gelangte mit ihm auf den Balkankriegsschauplatz und erwarb sich als 
Bataillonskommandant durch den selbständig ausgeführten Gegenangriff auf die 
Höhe Kuliste das Ritterkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens. Von einer in 
diesem Gefecht erhaltenen Verwundung geheilt, rückte er im Jahre 1915 zum 
HIR. 29 ein, kam auf den russischen Kriegsschauplatz und fand als Major am 
11. Januar 1916 bei Rarancze in der Bukowina den Heldentod. 
DER GEGENANGRIFF AUF KULISTE 
Die 40. HID., die 13. IBrig. und Teile der 10. IBrig. standen am 
14. September 1914 auf dem Rücken des Gucevo östlich der Drina im 
Kampf gegen serbische Kräfte. Nachdem die beherrschende Höhe 
Kuliste in Besitz genommen worden war und der Feind sich er 
schöpft zurückgezogen hatte, wurden die im Gefecht eingesetzten 
Teile der Divisionsreserve im Laufe des Nachmittags angewiesen, 
sich den zur 10. GBrig. einrückenden drei Infanteriebataillonen an 
zuschließen und nach Grn. Borina abzumarschieren. Am Ende dieser 
fünf Bataillone starken Marschkolonne befand sich das II. Bataillon 
des HIR. 30 unter Kommando des Hptm. v. Szepessy. 
Bald nach 16 Uhr wurde das auf der Höhe Kuliste mit dem Aus 
bau der Stellung beschäftigte Bataillon des IR. 52 von den Serben 
überfallsartig angegriffen und zurückgedrängt; fast gleichzeitig er 
hielt das Bataillon Szepessy Artilleriefeuer, worauf dessen Komman 
dant sofort halten und verkehren ließ, um seine vier Kompanien — 
ohne hierzu Befehle erhalten zu haben — zum Angriff auf die Höhe 
Kuliste zu entwickeln. Das stärker werdende Artilleriefeuer und die 
zurückdrängenden Teile des Bataillons 52 brachten auch die Hon- 
vedkompanien vorübergehend in Unordnung, doch der rücksichts 
losen Tatkraft des Hptm. v. Szepessy und seiner Offiziere gelang es 
bald, die Gefechtsfront wieder herzustellen, die 52er nach vorwärts 
mitzureißen und nach mehreren Sturmangriffen die Höhe Kuliste zu 
rückzuerobern. Auch zwei Kompanien des in der Marschkolonne vor 
dem Bataillon Szepessy eingeteilt gewesenen Honvedbataillons 11/29 
hatten sich dem Angriff angeschlossen und Szepessy unterstellt, der 
sie am linken Flügel des eigenen Bataillons einsetzte. 
Durch die Zurückgewinnung und endgültige Behauptung der 
den Rücken des Gucevo beherrschenden Höhe Kuliste hat Hptm.
	        
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