Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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DIE KÄMPFE IM RAUME KOLKI AM STYR IM SOMMER 1916 
Der russische Hauptangriff unter der Führung Brussilows gegen 
die 4. Armee im Sommer 1916 fand im Raume um Luck statt, ein 
gleichzeitiger Nebenangriff des XXX. russischen Korps war gegen 
die Kormin-Stellung des II. Korps beiderseits Czernysz gerichtet. 
Hierbei hatte der Angriff der 80. russischen Division den Raum 
nordwestlich des genannten Ortes, jener der 71. die Mitte des süd 
lich dieses Ortes stehenden IR. 8 zum Ziele. 
Trotz starker Zerstörungen der Stellung schon seit 1. Juni und 
bedeutender Verluste hielt das Regiment am 4. und 5. Juni seine 
Stellung gegen den Tag und Nacht anstürmenden vierfach über 
legenen Feind. Dieser war am ersten Tag in einzelnen Teilen der 
Front bis an die Hindernisse herangekommen, konnte jedoch durch 
einen Gegenangriff wieder vertrieben werden. Der Feind hatte im 
Verlaufe dieser Kämpfe zahlreiche Gefangene zurücklassen müssen 
und so schwere Verluste erlitten, daß er am 6. Juni keinen Angriffs 
versuch mehr wagte und erst nachdrängte, als die k. u. k. Truppen 
infolge der Ereignisse bei Luck auf höheren Befehl zurückgenom 
men werden mußten. 
Die hervorragende Haltung des IR. 8, das ein schwer zu behan 
delndes aus südmährischen Industriebezirken stammendes Soldaten 
material mit hauptsächlich tschechischnationaler Einstellung auf 
wies, war in erster Linie auf die Einwirkung des Regimentskomman 
danten, Obersten Hospodarz, und dessen persönliche Tapferkeit zu 
rückzuführen. 
Am 11. Juni 1916 stand das II. Korps im allgemeinen äm Styr im 
Raume Sokul—Razniczy, die 4. ID. im nördlichen Teile dieses Ab 
schnittes, das dieser Division angehörende IR. 8 mit Teilen nördlich 
Kopyli (westlich Kolki) in Reserve. 
An dem genannten Tag gegen 6 Uhr gelang dem Feinde der 
Einbruch in den Styrbogen östlich Godomicze. 
Oberst Hospodarz erhielt nun vom Korps- bzw. vom 7. IBrig.- 
Kommando den Befehl, den Feind im Gegenangriff wieder über den 
Styr zurückzuwerfen. Hierzu wurden ihm 22V4 Kompanien zur Ver 
fügung gestellt, die sich bis 15 Uhr 30 im Raume westlich Kopyli 
vereinigten. 
Schon die Versammlung der acht verschiedenenTruppenkörpern 
angehörenden Angriffsgruppen, deren Kommandanten über die Lage 
nicht orientiert waren, erforderte ein ununterbrochenes Eingreifen 
des Obersten Hospodarz. Zudem mußte die Gruppierung im feind 
lichen Artilleriefeuer erfolgen. 
Der Angriff machte jedoch, trotz schwerer eigener Verluste
	        
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