Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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„Saida" in Schlepp nehmen lassen. Gerade in diesem kritischen 
Zeitpunkt, gegen 11 Uhr 30, erschienen aus der Richtung Brindisi 
fünf italienische Einheiten am Horizont, die ihre Vereinigung mit 
der englisch-französischen Kreuzergruppe anstrebten. 
Neun feindliche Kriegsschiffe standen nunmehr der „Helgo 
land" gegenüber, die das Schleppmanöver der beiden anderen Kreu 
zer so gut als möglich zu decken trachtete. Da kamen auch aus 
nördlicher Richtung Rauchwolken in Sicht: S. M. S. „Sankt Georg", 
gefolgt von „Budapest", „Tatra" und „Warasdiner" und vier Tor 
pedobooten, eilte mit Volldampf heran, und nun geschah das Un 
glaubliche — der zahlenmäßig so sehr überlegene Feind räumte den 
Kampfplatz und verschwand alsbald unter dem Horizont. 
Um 12 Uhr 25 vereinigten sich die beiden österreichisch-unga 
rischen Kreuzergruppen auf dem Gefechtsfeld nördlich der Otranto- 
straße und konnten im Laufe des Nachmittags unbelästigt in den 
Kriegshafen Cattaro zurückkehren. Auf Feindesseite waren, außer 
21 vernichteten Fischdampfern zwei Einheiten („Boutefeu" und 
„Borea") versenkt, „Dartmouth" und drei italienische Torpedofahr 
zeuge schwer havariert worden; somit ging das Seegefecht in der 
Straße von Otranto als unbestreitbarer Sieg der k. u. k. Kriegs 
marine in die Weltgeschichte ein. 
LSchKpt. v. Horthy hatte es ohne Rücksicht auf das Kräftever 
hältnis angenommen und bis zu seiner Verwundung geleitet; aber 
auch nach dieser — sobald er aus der Betäubung durch Blutverlust 
und Gaswirkung wieder erwacht war — behielt er die Befehlgebung 
über die Kreuzergruppe fest in Händen. 
Oberstleutnant Imre Horvath 
Im Jahre 1866 geboren, erhielt er in der Ludovika-Akademie in Budapest 
seine militärische Ausbildung und stand als Offizier sowohl im Truppendienst als 
auch im Lehrerberuf an der Honved-Oberrealschule in Verwendung. Als Major 
und Bataillonskommandant im HIR. 11 zog Horvath in den Weltkrieg, in dessen 
Verlauf er sich — ununterbrochen in der Kampffront stehend — wiederholt aus 
zeichnete. Für das Gefecht bei Gnilowody in Ostgalizien ist ihm das Ritterkreuz 
des Militär-Maria Theresien-Ordens zuerkannt worden. 
Nach Kriegsschluß der ungarischen Nationalarmee angehörend, starb Vitez 
Imre Horvath als Feldmarschalleutnant am 1. Juni 1936 in Budapest. 
DAS GEFECHT BEI GNILOWODY 
Am 15. Juni 1916 stand die 39. HID. (GM. v. Däni) östlich Gni 
lowody, zwischen Podhajce und der Strypa, im Kampf und ver 
mochte bis Mittag mehrere schwere Angriffe finnischer und turke-
	        
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