Volltext: Das Krieger-Denkmal in Lambach

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wieder zurückberufen und wurde Divisionär in Galizien und 
dann in Mähren. Im großen Freiheitskriege commandierte 
er das zweite Armeecorps und kämpfte bei Nollendorf und 
Leipzig, wurde gefangen genommen, aber nach kurzer Zeit 
wieder freigegeben. Da er nunmehr für die Folgezeit kein 
Commando übernehmen wollte, wurde er Botschafter in London, 
wo er schon am 5. Juli 1815, erst 51 Jahre alt, starb. 
5. Anton Freiherr von Graff war zu Malam in 
Siebenbürgen 1769 geboren und trat schon 1784 in das 
Husaren-Regiment Barko ein. Im folgenden Jahre wurde 
er zum Unterlieutenant und während des Türkenkrieges zum 
Rittmeister befördert. Während des ersten Coalitionskrieges 
kam er als Major (1795) auf den Kriegsschauplatz nach 
Deutschland und zeichnete sich bei der Vertreibung des 
Feindes vom rechten Rheinufer und bei der Brückenschanze 
zu Neuwied in hervorragender Weise aus. Unter General 
Klenau machte er mit den Wurmser-Husaren den Streif— 
zug nach Governolo mit und wurde dabei schwer ver— 
wundet. Im Jahre 1800 wurde er Oberstlieutenant und 
1805 Oberst bei den Kaiser-Husaren. Als solcher war er 
mit seinem Regimente dem Corps des Grafen Merveldt 
zugetheilt und mußsste sich mit letzterem auf die Traunlinie 
zurückziehen, als die Franzosen ihre Stellung am Inn un— 
möglich machten. Der Feind rückte rasch gegen die Traun 
bei Lambach vor und das Corps war in Gefahr, abgeschnitten 
zu werden. In diesem kritischen Augenblicke sammelte Mer— 
veldt rasch alle verfügbaren Truppen und stellte sie dem 
Feinde oberhalb Lambach entgegen, darunter auch die Kaiser— 
Husaren. An der Spitze seines Regimentes warf sich der 
heldenmüthige Oberst dem Feinde entgegen und vorzüglich 
seiner Tapferkeit ist es zu verdanken, dass der Feind an 
diesem Tage Lambach und die Traunbrücke nicht nehmen 
konnte. Im Kampfesgetümmel aber wurde er von einer 
feindlichen Kugel tödtlich getroffen und starb den Heldentod 
auf den Gefilden von Lambach am 31. October 1805; sein 
Regiment schmolz bis auf 200 Mann zusammen.*) 
*) Thomas Obermeier, Auszugsbauer am Maiergute zu Neu— 
kirchen (bei Lambach) erzählte mir in den Siebziger-Jahren, dass er 
noch recht gut wisse, dass im Jahre 1805 ein österreichischer General 
im Gefechte zu Lambach oberhalb des Fasangartens vom Pferde ge—
	        
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