Volltext: Die Lösung des Fleisch-Problems

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Die jetzt üblichen Viehtransporte sind zu umständlich und teuer. 
In einem Waggon kann man nur sechs Mastochsen im Gewichte von 
50 Meterzentner transportieren. Der Eisenbahnwaggon hat aber eine 
Tragfähigkeit von 200 Meterzentner, der Exporteur muß aber das ganze 
Waggongewicht zahlen, nämlich das dreifache Gewicht, welches er be 
fördern läßt. Auf diese Art natürlich kommt der Viehtransport sehr 
teuer, weil die Tragfähigkeit und der Fassungsraum des Waggons nicht 
ausgenützt werden kann. 
Wenn aber Zentralpunkte geschaffen werden, wie die Schlacht 
häuser in Wien, Linz usw., wo durch Maschinenbetrieb das Knochen 
fleisch erzeugt wird, kann dies in Eiswägen verpackt, in Eiskisten zu 
100 Kilogramm auf die Waggons verladen werden. Ein solcher faßt 
200 Meterzentner, man kann also in einem Waggon soviel Knochenfleisch 
befördern wie bisher in vier Waggons zu 24 Mastochsen. Dadurch 
werden die Transportspesen um 300o/o verringert. Das Fleisch wird an 
Ort und Stelle von den Tierärzten untersucht, die Eiskiste wird mit 
einer Bleiplombe versehen und kann überall hin versandt werden und 
alle die Quälereien wegen der Maul- und Klauenseuche würden auf 
hören. Dieser Fleischtransport wäre sehr einfach und praktisch, wie um 
ständlich ist dagegen der jetzige Viehtransport auf den Eisenbahnen. 
Daß die Fleischhauer den Fleischwucherern gegenüber einen schweren 
Stand haben, das ist sehr begreiflich. Früher existierten auch Viehhändler, 
jedoch jeder einzelne handelte und spekulierte nach Gutdünken auf eigene 
Faust. Gegenwärtig sind diese kleineren Viehhändler ganz verschwunden, 
sie werden vom Großspekulanten erdrückt, sie sind für die Preisgestal 
tung nicht mehr maßgebend. Entweder sie sind das blinde Werkzeug 
der Wucherer und müssen sich ihrem Diktate fügen oder sie werden zu 
grunde gerichtet. 
Die Fleischhauer werden nach wie vor die Verkäufer des Fleisches 
bleiben, nur ist die Manipulation viel einfacher, da die Fleischsorten nicht 
in so und so viele Teile zerfallen. Wie es gemacht wird, ergibt sich erst, 
wenn diese Sache praktisch ausgeführt wird. 
Wenn auch die Bevölkerung dieser Neuerung zuerst abgeneigt sein 
wird, so dauert dies nur kurze Zeit und man wird von der veralteten 
Methode abgehen. Es liegt auf der Hand, daß dieser Fleischbrei der 
iGesundheit zuträglicher ist wie das bisherige Fleisch, das nur halb ge- 
otten, noch in hartem Zustand verschluckt wird, im Magen liegen bleibt 
und so zu allerlei Magenkrankheiten Anlaß gibt 
Besonders vorteilhaft ist diese Fleischbehandlung für Krankenhäuser, 
Versorgungshäuser und Volksküchen, wo ein großes Quantum gebraucht 
wird. Da ist es nicht nötig, diese oder jene Fleischstücke auszusuchen, die 
sich zum Sieden und Braten eignen, da kaun gleichmäßig gutes Fleisch 
verabreicht werden, und da in den Krankenhäusern die Ernährung die 
Hauptsache ist, so wird dieses Breifleisch den Kranken zuträglicher sein
	        
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