Volltext: Schützenobrist Johann Georg Meindl, der 'Student' aus Altheim, und der bairische Bauernaufstand im Rentamte Burghausen 1705 - 06

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Ditz ist ein altez maere 
ir habt ez oft hoeren sagen 
an minem alten maere hebe ich wider an. 
Heinr. Vogler. 
Etwa zwei Wegstunden von der Stadt Braunau aufwärts an der 
Enknach, im Munde des Volkes Engel genannt, steht das freundliche 
Pfarrdors, ehemals auch Hofmark, Neukirchen a. d. Enknach. Der Name 
(Mun-cnlUrcimu) besagt ein geringes Alter. Und doch sind Ort und 
Kirche sehr alt. Zur Zeit Karl des Großen 803 schenkte ein gewisser 
Popili der Kirche zu Passau ,locellum,- qui adiacet secus flnenta, 
qui (!) vocatur Euchinaha cum ecclesia, qui (!) est constructa in 
honore Marie semper virginis* (O. Ö. Urs. B., I., 460). Die Kirche 
besaß das Stift Ranshofen von 1125 bis zu seiner Aufhebung 1811. 
Schloß und Hofmark erwarb Probst Benno 1671. 
An diesem Orte waltet jetzt des seelsorglichen Amtes der genaueste 
Kenner der Gegend am Weilhart, der würdige Pfarrherr Joseph Saxen- 
eder. In der Pfarre Ueberackern am rechten Ufer der Salzach, etwas 
unterhalb der alten Herzogsstadt Burghausen, geboren, hat er auch die 
meisten Jahre seiner priesterlichen Laufbahn am classischen Boden des 
Meier Helmbrecht zugebracht. Bon Jugend auf war ihm der Schau¬ 
platz dieser ältesten deutschen Dorfgeschichte gar wol bekannt, der Hohen¬ 
stein, Aldenberg, Wanghausen, der schmale Steig an der Kienleiten, der 
Helmbrechtshof. Seiner Kenntnis von Land und Leuten ist auch die 
Bestimmung dieser Orte, als im Weilhart liegend, zu verdanken. (Friedr. 
Keinz, Meier Helmbrecht und seine Heimath. München, Fleischmann, 
1865.) Ueberackern (Uparah 768) selbst ist eine der ältesten Cultur¬ 
inseln am Weilhart. Der Ort war mit dem nahen Burgstall Kreuz¬ 
linden eine bedeutende Zwischenstation an der Römerstraße. Das Auf¬ 
decken der römischen Gräber mit den Aschenurnen im dortigen Pfarrhof- 
garten ist gleichfalls ein Verdienst des Herrn Pfarrers Sapeneder. Auch 
im Natterngraben bei Aufhausen (Hufzahus 901) wurden 1864 Aschen¬ 
urnen, römische Münzen und Gerippe vorsündfluthlicher Thiere blo߬ 
gelegt (Gaisberger, Archäol. Nachlese II, 5—10). Bei Gilgenberg, 
Helmhrecht's Heimat, sind in den letzten Jahren zahlreiche prähistorische 
Gräber aufgefunden worden. Ein wahrhaft classischer Boden!
	        
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