Volltext: Ueber die wässrigen Niederschläge aus der Athmosphäre. Beitrag zur Klimatologie von Oberösterreich.

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Durch die ungleiche-Erwärmung der Luft zweier Nachbar¬ 
gegenden entstehen Luftströmungen, Winde, in der wär¬ 
meren Gegend wird die Luft verdünnt, und steigt in Folge ihrer 
Expansivkraft und des leichteren spezifischen Gewichtes in die 
Hohe, mit ihr die Wasserdämpfe, es bildet sich ein aufsteigender 
Luftstrom, welcher in der Höhe über den kälteren und daher 
tiefer liegenden Schichten der Nachbargegend polwärts abfliesst; 
von der kälteren Gegend strömmt mehr an der Oberfläche der 
Erde die Luft gegen die wärmere, und sucht die Räume wieder 
auszufüllen, in welchen durch die Erwärmung die Luft so sehr 
verdünnt wurde und nach den Höhen aufstieg ; so entstehen zwei 
entgegengesetzte Luftströmungen, die eine von den wärmeren 
Gegenden in der Höhe gegen den Pol, Aequatorealstrom, 
die andere von den kälteren Gegenden über der Erdoberfläche 
gegen die wärmeren, Polarstrom. Durch die Axendrehung 
der Erde wird die Richtung dieser Ströme so abgeändert, dass in 
der nördlichen Hemisphäre der Aequatorealstrom in der Richtung 
von SW gegen NO, der Polarstrom von NO gegen SW fliesst. 
Ist das Gleichgewicht in der Athmosphäre einmal gestört, so 
vermitteln die Winde den Austausch der Luft und besorgen auch 
das Bewässerungs- Geschäft. 
Der wärmere Aequatorealstrom als über grosse Meere gehend 
bringt in unsere Gegenden aus SW und W eine mit vielen Wasser¬ 
dämpfen erfüllte Luft; der kältere Polarstrom über grosse Con- 
tinente aus NO und 0 kommend trockene Luft. 
Ostwinde befördern in unseren Gegenden die Verdampfung 
des Wassers; die über grosse Wasserflächen streichenden süd¬ 
westlichen und westlichen Winde vermindern sie. 
Senkt sich der Aequatorealstrom bei seinem Vorschreiten in 
höhere Breiten mehr gegen die Erdoberfläche, so trifft er da den 
kälteren Polarstrom, die Luft beider Ströme vermenget sich, die 
Temperatur des Gemenges wird nahe gleich dem Mittel der in 
den beiden Luftströmungen herrschenden Temperaturen ; eine noth- 
wendige Folge der Herabstimmung der Temperatur des an Wasser¬ 
dämpfen reicheren Aequatorealstromes ist die Condensirung der
	        
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