Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

-«-© 33 (£- 
Fünfter Austritt. 
Eine Gruppe von französischen Rittern tritt auf. 
Noailles. 
In Friedenszeit, doch mit Erobrerschritte 
Betreten wir dies nebelvolle Land, 
Bezähmt vom holden Zauber jener Sitte, 
Die, feenhaft, gebeut am Seine-Strand. 
Frankreich hat einen Thron in Englands Mitte, 
Nicht uns, doch unserm Ruhm gehört dies Land; 
Die Wolken, die' der Britten Himmel dichten, 
Nur Frankreichs Sonne waget, sie zu lichten. 
M o n t g o m m e r y. 
Die Welt ist unser — Aufruhr ist die Fehde, 
Der Widerstand, der sich vor uns nicht schmiegt, 
Der Fremden Wort ist stets Barbarenrede, 
Worin das Lied, das göttliche, versiegt, 
Und Englands Fall bleibt Frankreichs Lieblingsfehde. 
El/ noch die erste Welle mich gewiegt, 
Da ist in mir der Väter Wunsch erstanden: 
Mit der Erobrer-Fahne hier zu landen. 
La Tr6 m ouille. 
Es hat der Sieg für Frankreich stets entschieden, 
Nur eins, die Weltgeschichte bleibt sich treu; 
Für Heut' gebietet Schönheit uns den Frieden, 
Der unterwürfig stets gehorcht der Leu. 
Es sei der Krieg, der Wettstreit nicht gemieden, 
Der Waffen Glanz, des Reichthums Zauberei, 
Wir lassen fie zu Anna's Füßen funkeln; 
Doch Heinrichs Krone wollen wir verdunkeln. 
Choiseul. 
Nur der ist überreich an Lorbeerschätzen, 
Der selbst dem Gegner Lorbeern gönnen kann, 
Den eignen Ruhm nicht macht zum eignen Götzen, 
Der auch erkennet fremde Größen an, 
An unsres Königs Seite laßt uns setzen 
Den König, der sich ihn zum Freund gewann, 
Das schärfste Schwert soll nicht den Feind hier ahnen, 
Nun schwesterlich sind Englands, Frankreichs Fahnen. 
Montmoren cy. 
Bis Frankreich ihn auch den Gezwungnen nennet. 
Beneidet ihn, der Herrlichsten Gemahl! 
Ein Kleinod Frankreichs wird ihm hent vergönnet, 
Sie ist erblüht in Frankreichs Lebensstrahl, 
Und jeden Reiz, wo Frankreich sie erkennet, 
3