Volltext: Leopold Hörmann

auch Rörmann an der Gründung des von JTdatn ftlüll er--Guttenbrunn 
geleiteten „Kai(er=3ubiläumstheaters'' mit dem Rerzen lebhaften Anteil und 
als fleißiger Besucher aller Erstaufführungen dieser neuen Volksbühne gehörte 
er auch einer Cafelrunde an, die sich nach solchen Uorftellungen zusammen 
zufinden pflegte. Jn diesem Kreise verkehrten unter anderen die Schriftsteller 
Sranz (Dolff, Rudolf Rawel (dessen Bolksstück „Mutter Zorge" damals 
großen Erfolg hatte), Karl Schönherr, Alexander Roll öden, Cheodor 
Antropp, Maler Burger und der jetzige Burgtheaterctirektor Max 
v. lAillenkovich (Max Morold). Außerdem war Rörmann als Schrift 
leiter der im Berlage der Lechnerschen k. u. k. Rofbuchhandlung erschei 
nenden „UJ iener Mitteilungen" mit den meisten Miener Schriftstellern 
in Berkehr getreten, von denen viele ihm auch später noch in Freundschaft 
verbunden blieben: von diesen seien nur Marie Eugeuie delle Grazie, Sophie 
v. Rhuenberg, Antonie Baumberg, Rans Jraungruber, Paul (Bilhelm und 
Franz Rimmelbauer genannt. Sie alle, die Gelegenheit hatten, zu sehen, mit 
welcher Umsicht und strengen Sachlichkeit Rörmann da seines Amtes als 
Kritiker waltete, werden stets auch (ein großes Berdienst erkannt und gewürdigt 
haben, das er sich um das Schrifttum erworben hat. Anerkennung haben ihm 
dafür, wie der Schreiber dieser Zeilen weiß, wiederholt auch literarische 
Persönlichkeiten gezollt, deren ganzem (Besen es stets entsprach, offen und 
wahr ihr Urteil zu fällen, so Marie v. Ebner-Eschenbach, Stephan 
lAilow und Ferdinand v. Saar. (Ger heute die von Rörmann geleiteten 
25 Jahrgänge der „(Diener Mitteilungen" durchblättert, die in jedem Rest 
außer den Rezensionen der Neuerscheinungen und literarischen Beiträgen in. 
gebundener und ungebundener Form die (Bürdigung eines deutschen Dichters 
bringen, muß zu der Einsicht kommen, daß sich da dem Literarhistoriker 
künftiger Lage ein überaus wertvolles Quellenwerk darbietet, namentlich 
wenn dieser sich mit dem österreichischen Schrifttum der letzten dreißig Jahre 
beschäftigen will. (Denn auch Rörmann stets ein Stab erlesener Mitarbeiter 
zur Seite stand, so ruhte doch der Großteil der Arbeit in seiner Rand. Die 
Unparteilichkeit und strenge Sachlichkeit, mit denen er dabei zu Merke ging,, 
brachten das Blatt in literarischen Kreisen zu Ansehen und selbst hervor 
ragende Schriftsteller legten (Bert darauf, daß ihre Bücher in den „(Diener 
Mitteilungen" gewürdigt wurden. Jn dieser Eigenschaft ist auch heute noch 
Rörmann tätig. Möge ihn die dankbare Anerkennung seiner bisherigen 
redaktionellen tätigkeit in seinem Oorsatze bestärken, auf dem bisherigen 
(Oege erfolgreich fortzufahren im Dienste des deutschen Schrifttums! 
Aus dem großen Freundeskreise Rörmanns ist so mancher liebe Genosse 
heute nicht mehr unter den Lebenden, so manches hoffnungsvolle junge 
Calent, dem unser Jubilar seine warme Förderung angedeihen ließ, hat ein
	        
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