Volltext: Die Kaltwasser-Heilanstalt Kreutzen in Ober-Oesterreich

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gesetzt, nämlich täglich 2 — 3 einfache Einhüllungen mit 
lauem Halbbade und häufig gewechselten Bauchüberschlügen. 
Dabei schwanden in drei Tagen die Gebärmutter-Entzün 
dung und Fieber, und nun verkleinerte sich dieses Organ 
so sehr, daß es schon nach acht Tagen nicht mehr über den 
Schooßbeinen fühlbar war. 
Am achtundvierzigsten Tage der Behandlung trat die 
Periode ein, den Beweis der gelungenen Heilung liefernd. 
2. Fall. Eine Bauerstochter wurde eines Tages 
zur Anstalt gebracht. Als man sie aus dem Wagen hob, 
sank sie vor Schwäche zusammen. Sie hatte vor 
vier Jahren den Unfall erlitten, während gerade ihre Periode 
reichlich floß, in die Hauslacke zu fallen, worauf in Folge 
der Unterdrückung der Menstruation rasch eine heftige Unter 
leibs-Entzündung eintrat. Es wurden drei Aerzte nach 
einander gerufen, deren Bemühungen nur immer eine zeit 
weilige Erleichterung des Zustandes herbeiführten; endlich 
wurde sie in der Privatklinik eines renommirten Arztes durch 
sieben Wochen vergeblich behandelt, und nun wurden alle 
berühmten Kurpfuscher von Oberösterreich, und dann alle 
möglichen Hausmittel zu Hilfe genommen. Endlich wurde 
ihr die Wasserkur von einem Geistlichen angerathen. 
Die Kranke war 27 Jahre alt, mittlerer Konstitu 
tion, ihr Gesicht eingefallen, mit umschriebener Wangen- 
röthe, tiefes Leiden ausdrückend, ihre Haut heiß und rigid, 
an den Füßen kalt, der Unterleib groß, sehr empfindlich, 
ihr Stuhl immer träge, konnte nur immer durch Abführ 
mittel erzwungen werden. Dabei fieberte sie, klagte über 
enorme Mattigkeit und beständigen Schauer, der gelassene 
Urin war dunkelroth, trübe, stark riechend. Man stellte 
sogar die Diagnose auf Tuberkelbildung im ganzen Darm- 
kanale. — 
Die Behandlung, zuerst die Kräftigung bezweckend, 
bestand in einem Halbbade von 2()0 U., und in Abrei-
	        
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