Volltext: Die Kaltwasser-Heilanstalt Kreutzen in Ober-Oesterreich

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da kein organisches Leiden der Gebärmutter bestand, und 
ein Zehrfieber ohne ein solches der Wasserkur in der Regel 
rasch weicht. 
Das Hauptorgan zu kräftigen und in Thätigkeit zu 
bringen, war hier vor Allem angezeigt. Es wurden dem 
nach täglich zweimalige starke Abreibungen des Körpers — 
wobei man von einem Körpertheile zum andern überging — 
verordnet. Auf den Unterleib wurde ein alle 2 — 3 Stun 
den zu wechselnder Umschlag gelegt, und dieser in der Nacht 
mit einem dreifach zusammengelegten Leintuche vertauscht, 
von dem die Hälfte in kaltes Wasser getaucht und ausge 
rungen wurde. 
Am vierten Tage wurde zu den abendlichen, naß 
kalten Einhüllungen mit zwei Leintüchern geschritten, und 
als vollständige Erwärmung eingetreten, wurde sie am 
Morgen in's Halbbad von 18° R. gesetzt, betritt wieder die 
Abreibungen gemacht, und Mittags ein Sitzbad (anfangs 
von 20, dann 16 o) verordnet. 
Nach achttägiger Behandlung blieb das 
abendliche Fieber aus, die Kräfte nahmen nun 
immer mehr zu, so daß nach drei Wochen auch der Körper 
umfang schon bedeutend größer war. Es wurde nun der 
Gekrüftigten statt der Einpackung Abends das Wellenbad 
ordinirt, und konnte in der vierten Woche mit der Behand 
lung des Gebärmutter-Leidens begonnen werden. 
Diese bestand in einem energisch erregenden Ver 
fahren, und zwar am Morgen in einer kalten Ueber- 
gießung, Mittags in einer starken Douche durch drei 
Minuten, und Abends in einem Wellenbade mit der 
Strömung auf den Bauch. — Schon nach der dritten 
Douche trat Reaktion ein, nämlich Fieberanfall mit Bauch 
schmerz und allen Erscheinungen einer Gebärmutter-Ent 
zündung. Jetzt wurden alle aufregenden Formen so- 
gleich beseitigt, und die besänftigenden an ihre Stelle
	        
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