Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1915 (1915)

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Jahren wurden auch Versuche gemacht, den Hederich durch feinge 
mahlenen Kainit zu vertilgen. 
Für die Anwendung sollen folgende Merkregeln gelten: 
1. Man bestreue die Hederichpflanzen rechtzeitig und zwar dann, wenn 
sich beim Hederich das 2.-4. Blatt zeigt. Wer länger zuwartet, kann auf keinen 
Erfolg rechnen, da sich dann die Hederichpflanzen schon zu stark entwickelt 
haben, als daß ihnen die Bestreuung mit feingemahlenem Kainit schaden könnte. 
2. Der feingemahlene Kainit wird am besten frühmorgens auf die 
taunassen Pflanzen oder nach einem Regen, dem Sonnenschein folgt, aus 
gestreut. Für 1 Joch benötigt man ZOO—400%. Es ist wohl selbst 
verständlich, daß man während eines Regens die Bestreuung nicht vor- 
Bestreut mit 300 Ä# feingemahlenen Unbestreut. 
Kainit pro Joch. 
Hederichbekcimpfungsbersuch des Herrn Johann Kraupatz, Erdpreß bei Alkoben, OÖ. 
nehmen darf, da ja in diesem Falle die kleinen Salzteilchen des Kainits 
völlig abgewaschen würden, also nicht zur Wirkung kommen könnten. 
Z. Die Wirkung der Bestreuung der Hederichpflanzen mit feinge 
mahlenem Kainit zeigt sich in der Art und Weise, daß die Blätter des 
Hederichs bald darauf wie verbrannt aussehen. Den schmalen, glatten 
Blättern des Hafers oder der Gerste schadet Kainit aber nicht, da an den 
wachsartig überzogenen Blättern vom Kainit nichts haften bleibt. Bei 
Getreide mit Kleeeinsaat ist diese Methode nicht empfehlenswert, da auch 
die jungen Kleepflanzen beschädigt werden können. 
Auch Kornblumen und andere Ackerunkräuter (Ackermiere, Kreuzkraut, 
Ackerhundskamille) werden auf diese Weise vernichtet. 
Es ist darauf zu achten, daß man wirklich feingemahlenen Kainit 
verwende, der als Sondermarke zum Unterschied von gewöhnlichem 
Kainit, der mehr grobkörnig ist, in den Handel gebracht wird.
	        
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