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Mrtfckiaststabekken und löirlf’cfuiftsnotijcn.
Des Landmanns monatliche Verrichtungen.
Jänner.
Ackerbau. Im Jänner hat man seine ganze
I Aufmerksamkeit dem Dünger zuzuwenden, da die
' Arbeiten im Felde sonst ruhen; deshalb führe man
l Dünger, Schlammerde, Sand auf schwere Böden,
führe Erde neben die Düngerhaufen, um solche damit
während des Jahres bedecken zu können.
Obstbau. Düngen der Obstbäume, Ausputzen
s derselben und Abschaben der Rinde. Entfernen der
: Raupennester. Beschneiden der Spalier- und Zwerg-
^ ^Forstwirtschaft. Einsammeln des Eschensamens,
' der Kiefer- und Fichtenzapfen. Klengeln durch Heiz
apparate. In den Auen und Wäldern, in den Niede
rungen ist die Holzfällerei zu betreiben. Bei gehö-
; riger Schneedecke auch in den Besamungs- und Licht-
! schlügen. Die Schneebahn ist zur Holzbringung und
Abfuhr zu benützen. ^ . .
Bienenzucht. Bei dem Bienenstöcke hat man
: während des ganzen Winters stets nachzusehen, ob
keine Mäuse eingedrungen sind. An sonnigen Tagen
: bedecke man sie, damit die Bienen nicht fliegen.
Hauswirtschaft. Die Rechnung für das ver-
; stoffene Jahr machen.
Keöruar.
Ackerbau. Das Düngerfahren geht auch in
! diesem Monate weiter. Bei eintretendem Thauwetter
k hat man die Wasserfurchen rein zu erhalten. Bei
. günstiger Witterung kann man schon Hafer säen.
Wiesenbau. Man reinige die Wiesen und wässere
dieselben mit dem Thauwasser. Auch kann mit Neu
anlagen in diesem Monat begonnen werden.
Obstbau. Beschneiden und Reinigen der Obst-
: bäume. Veredeln aus der Hand im Zimmer. Bei
' günstiger Witterung können die Kirschen und Pflau
men auck schon im Freien veredelt werden.
Hopsenbau. Aufräumen, Beschneiden der Hypfen-
’ stocke und Düngen derselben.
Gartenbau. Bei günstiger Witterung können
; schon auf frühe Rabatten Salat, 'Spinat, Erbsen,
' Sellerie, Möhren gesäet werden. Mistbeete werden
I hergerichtet und eingesäet.
'Forstwirtschaft. Fortsetzung des Samenklengelns
[. und Sammeln der Lärchenzapfen. Die Stupfer sind
ß zu schneiden und einzuschlagen.
£ Fleißiger Betrieb der Fällungen, sowie auch bei
vorhandener Schneebahn die Holzbringung fortzu-
> setzen ist.
März.
Ackerbau. Man säet Haler, Möhren, Mohn,
f Anis, Kümmel, Runkelrüben, Kohlrüben, Sommer
raps und Sommerroggen. Auch auf dem Gartenbeete
r säet man Rüben und Kraut zum Versetzen. Die
l Kleefelder sind zu reinigen, Getreidefelder besonders
k im Sandboden zu walzen.
Wiesenbau. Gedüngte Wiesen werden abgerecht,
k Die Bewässerung wird fortgesetzt, das Eggen moosiger
Wiesen ist zu empfehlen. Aufstreuen von künstlichen
l' Düngemitteln, besonders Asche und Seifensiederasche.
Obstbau. Scheiben um die Oöstbäume machen.
| — Putzen, Beschneiden. Neue Baumschulen werden
angelegt, neue Beete mit Samen besäet. Obstbäume
I versetzen.
Gartenbau. Die Aussaat der Gartengewächse
geht fort. Aussetzen der Samenpflanzen, Spargel
beete reinigen. Alle Aufmerksamkeit hat man auf die
Pflanzenbeete zu richten sowohl innerhalb als außer-
, halb der Mistbeete.
Bienenzucht. Die Stöcke sind zu reinigen. Die
j, Fluglöcher werden noch klein belassen. Das Rauben
des Honigs findet jetzt gerne statt. Schwache Stöcke
sind zu füttern.
Forstwirtschaft. In warmen Gegenden ist die
Frühjahrsfeuchte zu Nadelholz- und Eschensaaten
nicht zu übersehen. Die Stnpfer sind zu schneiden,
in Wasser oder im Boden aufzubewahren und mit
der Pflanzung zu beginnen.
April.
Ackerbau. Es wird gesäet Gerste, 'Sommer
weizen, Kleesamen, Hanf, Flachs, Kartoffeln gesteckt.
Weizenfelder werden geeggt, oder bei zu großer
Ueppigkeit geschröpft. Klee gipsen.
Wiesenbau. Die Bewässerung der Wiesen wird
noch ausgeführt: auch kann man noch mit Vortheil
künstliche Düngemittel anwenden.
Obstbau. Baumschulen anlegen. — Veredeln,
besonders Aepfel und Birnen. — Steinobst sollte
schon veredelt sein. — Die Saaten gehen auf und
müssen gereinigt und vor den Frösten geschützt werden.
Hopfenbau. Man kann jetzt noch Hopfen be
schneiden und düngen. Neue Anlagen werden mit
Fechsern ausgesetzt.
Gartenbau. Man säet noch den Rest von Samen,
Fenchel, Rothrüben, Sellerie, Sommerrettig, Porre,
Artischoken, Erbsen, Frühbohnen, Cardonen. Kopf
salat und Frühkraut ist aus den Mistbeeten zu ver
setzen. .Spargelbeete anlegen.
Forstwirtschaft. Die Laubholz- und Lärchen
pflanzungen müssen beendet werden. Das Nadelholz
pflanzen fortsetzen, ebenso die Stupfer verpflanzen.
Die Ausbesserung der älteren Culturen und die
Saat im Freien beginnt. — Die Gewinnung der
Fichtenlohe beginnt, ebenso die Schwarzföhren
harzung im milderen Klima.
War.
Ackerbau. Man kann noch mit Vortheil Mais
und Hanf aussäen und auch Kartoffeln stecken. Im
Mai beginnt der erste Schnitt von Grünfutter, be
sonders Jncarnatklee und Futterroggen, auch von
der Luzerne und steierischem Klee.
Wiesenbau. Man wässere nur noch mit hellem
Wasser bei eintretender Trockenheit.
Obstbau. Im Mai hat man auf die Vertilgung
der Raupen und sonstigen Jnsecten zu schauen. —
In der Baumschule löst man die Copulirbänder,
wenn sie einschneiden. — Frisch aufgegangene Aepfel-
und Birnpflänzchen verfingern.
Hopsenbau. Die Stangen werden gesteckt und
von den erscheinenden Trieben die drei stärksten an
gebunden, die übrigen entfernt.
Gartenbau. Die Beete sind stets rein zu er
halten. Kohlpflanzen aller Art werden versetzt, auch
häufelt man nochmals Kohlrabi, Blumenkohl, Spros
senkohl. Bohnen und Kürbisse werden gelegt.
Forstwirtschaft. Die Nadelholzpflanzung und
Saat in höheren Gebirgen muß beendet sein. — Der
Rüsselkäfer muß-in Fanggräben und Rinden gefangen
werden. — Die Fichtenrinde wird zur Lohe geschält.
— In diesen Monat fällt das Schälen der Eichen
rinde. Bastgewinnung. — Korbweiden werden im
ersten Saft am besten geschnitten, da sie leicht zu
schälen sind.
Bienenzucht. Im Mai kommen die ersten
Bienenschwärme.
Seidenzucht. Die Eier werden anfangs Mai,
kurz bevor die Maulbeerbäume zu treiben beginnen,
ausgelegt.
Juni.
Ackerbau. In diesem Monate muß man fleißig
mit der Haue arbeiten, um gesäete und gesteckte
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