Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1882 (1882)

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Diese, sowie Gehölzsamen, gibt man daher lieber in Erde. Hat man 
ferner bei anscheinend guten, frischen Samen ein unbefriedigendes Resultat er 
zielt, so ist die Probe nochmals durchzunehmen; will man überhaupt ganz 
sicher gehen, darf die Mühe nicht gescheut werden, jeden Samen zweimal auf 
Keimkraft zu versuchen. Je mehr in beiden Fällen die Prozentsätze überein 
stimmen, desto richtiger und genauer ist der Versuch, weichen hingegen die 
Sätze auffallend von einander ab, so ist es gerathen, den betreffenden Samen 
auch ein drittesmal zu versuchen. 
Nicht ohne Vortheil bei den Keimversuchen dürften nachfolgende Daten 
sein, indem sich besonders der Anfänger leichter dadurch zurecht finden wird, 
wenn er ungefähr den Abschluß der Proben vornehmen darf. Außerdem ist 
die Dauer der Keimfähigkeit bei den wichtigsten landwirthschaftlichen Samen 
gattungen ersichtlich gemacht. 
Samen von 
Dauer der 
Keimkraft 
beträgt 
Keimt 
in 
Tagen *) 
Jahre 
Sommer - Getreide 
2—3 
8 
Winter-Getreide 
2-3 
8 
Mais 
4 
8 
Hirse 
2 
5 
Klee 
2—3 
6 
Lein 
4—5 
8 
Hanf 
3 
2—4 
Winter - Raps 
4 
5 
Sommer - Raps 
3 
5 
Tabak 
10 
14—20 
Cichorien 
3—4 
8 
Bohnen 
3—5 
10 
Erbsen 
3—4 
5 
Linsen 
2 
6 
Ackerbohnen 
5 
10 
Runkelrüben 
3—5 
5 
Möhren 
4 
5 
Wasserrüben 
2—3 
6 
Kürbis 
2—3 
6 
Gräser 
3—4 
10—20 
Das bisher über das künstliche Ankeimen der Samen Angeführte dürfte 
den Landwirthen in den meisten Fällen genügen, um sich über die Keimfähig 
keit seiner erzeugten oder bezogenen Samen zu überzeugen. Mit etwas Geduld 
*) Bei entsprechender Wärme, Feuchtigkeit und richtiger Behandlung,
	        
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