Volltext: Alpenländische Musiker-Zeitung Folge 11/12 1931 (Folge 11/12 / 1931)

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46. o ö— ⏑462 J . 
SDenaceeltd 8———— 
Iranz Schall . Tostanini in Bayreuth. 
Ein Oesterreicher, der mit Wiens Musik- und Opern— Sier schildert ein musikalischer Assistent der 
tradition in besten Sinne verwachsen war, der einen Bayreuther Festspiele, der Berliner Dirigent 
Teil dieser Tradition im guten Sinne selbst repräsen— Joe Balay, aus eigenem Erleber die wun— 
tierte, ist nicht mehr. — derbare Künstlerpersönlichkeit Toscaninis: 
Franz Schalk — wie die Intimsten seiner, Umge⸗ Mur wer Togcanini. auf Proben zu beobachten Ge⸗ 
ea won langehchhubten d tesechemngnnen Wendet hantntangsh Grgünne onae 
den, welches die Kunst der n diesem großen Dirigenten machen. Es gibt zweierle 
lange vergeblich gerungen, nun doch erlegen. Schonung droße ieneren die * — Weerie: 
kannte dieser Apostel einer Religion, die wie Feuer enigen, die sich auf Intuition und Susgestion während 
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ücht. ch Hingabe an : Ein Dirigent, der wenig probt ren 
Beruf, für den er kämpfte und atmete. Franz Schalk Aufführung 8 sa ied wgs —* Mterue In 
imd die Großzeil Gustab Mahlers in Wien bleiben anini probt endlos und schwitzt nur während der Pro— 
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it Rich *E von 1919 bis —* rx versetzt dann den Zuschauer durch die Knapph 
der schwersten Periode der Inflation — dies Wiener einer Bewegungen und, die — wonn 
Aagong vor A— e 8 dirigierens in Staunen.— 
er für Wien in Paris die Beziehungen wieder auf— Die Musifer. die in 2 7 inde 
hm festeee Und“ die Wienere Vper auh beir Nie, grorhee —— 
andsgastspielen zu unerhörten, nie dagewesenen Trium— en, din 98 9 * te noi en 
un aeie dehe utcitt! Riathe ie u. z Wwitdgden Proben bigun die gunste Ee 
Shall Wieder allein als Generalifsimus die Staatsoper, n ur Mangen Dennoch war die Art, wie Tos⸗ 
cuch dirigierte er von 19004 bis 1821 ls Rachfoldger uinieete, zumächst eine unangenehme Cuttauschung 
Virderte elisedserns heis mger Der WMester ehandelte dieg eFfahrewften Mufsteredie 
—— — chuljungen. An Stellen, die sie sonst mit geschlossenen 
een pe AIVVV dugen, Und, auswendig spielten, geriet er in Raserei. 
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ranz Schalk, der am 27. Mai 1863 in Wien ge⸗- ür eine unerhörte Schlamperei. Die Orchesterproben 
doren, sind enger verbunden, A viele wissen stamm eeeee ohne Solisten im großen 
doch die Familie Schalk aus Oberösterreich. Der ver⸗ aum neben dem Festspielhaus statt. Nur, mitwirkende 
Rente Brudner⸗Biograph und Präsident der Inter⸗ ünstler hatten Zutritt. Toscanini verweilt manchmal 
Al onalen Bruaner Gefellshaft Rax Auer sagle an⸗ undenlang bei einem Alkkord. Es, Fauert unendlich 
atiche aner Auffuhrunge der achten Sisfome Schait, ange, bis er den Hlang herausgebolt hat, der ihn 
einst der ausgesprochene Lieblins Bruckners, ist neben efriedigt. Schnelle Streicherpassagen lietz er, um höchste 
Dri Karl Müd der einzige, der des Meisters persön— xaktheit zu erceichen. unzählige Male Jangsam wie 
se Einveihung apfing und diese Tradition wie den Hpungen spielen. Iozearini dirigiert ohne Partitum 
ue eheen dueee e enee Zin gngebeures Gedachtniswirtt sat erugend It 
ee — 54 er 8 in Mensch, der unzählige Opern- und Sinfonieparti— 
amer Boden sein, der Meister und Schüler oder In— vrr eh Prus e —8 F 
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ne nde dee te Beziehneg gewesen die dat bhatzuicht eigzunain wes te ae e 
Schalk den Ehrenpräsidenten der Internationalen Brucke Hes —B ———— Varietee fureta 
er⸗Gesellschaft schon in jüngsten Jahren aus vollem e,”,se edee ⏑— 
Zerzen und vollster Ueberzeugung für Bruckners hohe Das Spiel, der Musiker bereitete ihm zuerst rein 
HZriesterkunst sich einzusetzen berief. Ihm und seinem pee —ä 
Bruder Josef, sowie Ferdinand Löwe verdankte die Welt a Ferz n ungaãhlige — — 
die Lünstlerischen Klavpierbearbeitungen der grandiosen pu pesee be nd as ist Meu n be ð 
Sinfonien noch unter den Augen Bruckners. Auch der — yIn sgrivn —— * ie MNepste di eschei⸗ 
Schluß der fünften Sinfonie mit dem monumental wir— Ie 3 * Erga ude * —* udnden voeche 9 
enden Aufbau des erhöhten und vermehrten Bläser⸗ Hrusiker 3. feinen en Augen vdn ualte fie un— 
en uan dehomen uide eenee Mustter us nen duntenn Apentsn Wadeiitturn 
pielhaus Salzburg ungeheure Wirkung, Jubel und Be— er Mitten nen fkewgtigen ———— 
pielhaus Salzhurg ungeheure Wirtung, Aub d Be⸗ lopfte er plötzlich ab und rief: „Die zweite Geige ha 
J — aueldste ist auf Anregung Schalks von ine Note verwischt! Daurf so etwas in Bayreuth vor⸗ 
ruckhner in dieser Anordnung übernommen. nenei Sen e ebene aeeic h 
Auch Linz, an dem so leicht das großmusikalische scanini die deutsche Sprace icht ltegend errwe, 
Leben durch 9 Dretetd ige Wiens — ene Nutzte et italienische. französische und englische Broden. 
»orübergeht, beglückte Schalk durch sein Kommen mit Bas *A T — Musikern und Solisten FJ 
den Philharmonikern in uneigennützigster, idealster Weise. Denhleude 5 — les andere als ee 
Die überzarte, von innerem Feuer einer Kunsthesessen— mme deswahecge ghr we e ceee, 5 
heit verzehrte Hülle ging nun dahin, sein Geist, sein en I — yue un de des Keftau 
Streben aber, so hoffen wir, bleibe gleich dem heili— ig iruczeg. Wie ein schmollendes Kind faß 4, 
Jen Gefäß des Grals über Wien und segne die alte da äq le enmeretüznich 
Zultur Oesterreichs, damit sie uns und der Welt er— as Gesicht in den Händen, vergraben. Frau Winifred 
halten bleibe und sie behüte vor dem sinnlos-experi Fatt e digethen 
gentellen „Nicht-Geist“ eines uferlos schäumenden Zeit- zu, streichelte sein Haar und redete ihm zu wie einem 
kragmentes. *3e. Kinde. Dann ließ sich der Maestro erweichen und kehrte 
L. T. .. an das Pult zurück. Die Probe ging weiter. 
„Alpenlãndische Musiker⸗Zeitung“
	        
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