Volltext: Ein prüfender Blick in Deharbe-Linden's mittleren Katechismus

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oder zu ihrer Predigt oder zu den Aposteln selbst oder 
zu den Heiden. 
Satis superque! 
Mit größerer Ausführlichkeit als anfangs beabsichtigt 
war, wurde diese kritische Studie niedergeschrieben. Der 
Verfasser hat sich vor und während der Arbeit wiederholt 
gefragt und fragt sich zum Schlüsse von neuem, ob es 
nicht genügen würde oder genügt hätte, all die einzelnen 
Bemerkungen nur an den Rand eines Exemplares des frag 
lichen Buches zu schreiben und dasselbe an die geeignete 
Adresse zu senden. Der Hauptgrund, warum dies tatsäch 
lich nicht genügt, ist der, weil bei dem gegenwärtigen 
Stande der Dinge, dem zitierten Aufsatze der Christi - 
päd. Bl. zufolge, die Entscheidung über den definitiven 
Wortlaut des Buches gar nicht bei einem einzelnen, son 
dern bei vielen zugleich, nämlich bei den bischöflichen Be 
hörden Bayerns steht. Diese werden, so heißt es, auf ge 
äußerte Wünsche, auch wenn sie vom Auslande kommen, 
Rücksicht nehmen. Es war daher notwendig, diese Zeilen 
in einer Form darzubieten, daß sie von vielen zugleich 
benützt werden können, also sie drucken lassen. 
Die geübte Kritik ist freilich weder vollständig noch 
sonst vollkommen. Namentlich als Vergleich zwischen ML 4 
und dem öst. Kat. aufgefaßt, müßte sie auffallend lücken 
haft genannt werden. Sie genügt aber auch in ihrer Un 
vollständigkeit zum klaren Beweise, daß Österreich, wenn 
es seinen Katechismus zu Gunsten des ML 4 beiseite setzen 
wollte, weitaus mehr aufzugeben hätte als „Dinge, die all 
gemein als Mängel empfunden werden“. Der Österreicher 
kann denen, welche ihm einen ML 4 anbieten, in aufrichtiger 
Freund- und Nachbarschaft zur Antwort geben: „Alle 
Achtung vor Eurem guten Willen. Es ist wahr, daß in 
unserem Acker viel Unkraut steht. Aber Weizen steht bei 
uns mehr als drüben und Unkraut habt Ihr, liebe Nach 
barn, so viel und darunter ganz eigene Sorten, daß wir für 
das Angebot freundlich danken.“ 
Zum friedlichen Abschiede sei es dem Verfasser dieser 
Zeilen gestattet zu versichern, daß seine praktische Tätig 
keit als Katechet es war, die ihn veranlaßte, nach seinen 
schwachen Kräften zur Lösung der Katechismusfrage diesen 
Beitrag zu liefern. Es ist nicht sein erster. Ein anderer 
heißt „Kleine Christenlehre“, ein Büchlein von 157 Sei 
ten, das wenige Wochen vor ML 4 erschienen ist. In der 
Anlage und Durchführung ist dasselbe dem öst. Kat. sehr 
ähnlich. Als Schulbuch gebraucht, würde es mit seinen 
720 Lehrsätzen einen mittleren und großen Katechismus
	        
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