Volltext: Heimat und Volkstum

23 
4. Über die Eigenart und die Frage der Zweckmäßigkeit in der bäuerlichen Wirt¬ 
schaftsführung. 10 Stunden. (Anton Jentsch.) 
5. Über die theoretischen Grundlagen d. Pflanzenzüchtung. 3 2Lunden. (Frz. Ditzany.) 
6. Vorträge über „Volkslied und Volksschule" mit einer Volksliederaufführung. 
5 stunden. (Viktor Zack.) 
7. Oie Denkmalpflege auf dem Lande und der Volksschullehrer. Mit Lichtbildern. 
5 Stunden. (Dr. W. v. Semetkowski.) 
Dabei volkskundliche und Runstwanderungen. Die vortragenden waren hervorra¬ 
gende Fachleute. Besuch 31 Lehrer. 
Vieser Kurs, der zu einer ständigen Einrichtung gemacht werden soll, war ein ge¬ 
lungener versuch, die reichen Erfahrungen der einzelnen Fachleute zu sammeln und für 
die Allgemeinheit nutzbringend zu machen. In einer neuen Seit war dieser Ferialkurs der 
Wegweiser zu neuen Bahnen, neuen Sielen. Weil er der erste seiner Art war und ein 
lehrreiches Beispiel für Veranstaltungen ähnlicher Art bei uns sein kann, habe ich hier 
seiner ausführlicher gedacht?) 
Die Gemeinde Wien geht daran, einen Sozialbildungskurs einzurichten, um junge 
Leute mit jenen Kenntnissen auszurüsten, die ihnen zum erfolgreichen Wirken in der 
Jugendfürsorge nötig sind. Der Lehrkurs soll im Rahmen der städtischen Akademie 
für soziale Verwaltung abgehalten werden und zehn Wochen dauern. Lehrgegenstände: 
Grundsätze des Staats- und verwaüungsrechts, Vormundschaftswesen, Jugendstrafrecht, 
das städtische Jugendamt, schwer erziehbare Rinder, hortwesen, Kindergarten, Neuerungen 
in der Sozialpolitik und in der sozialen Fürsorge. 
1!. Die arbeit am innern Ausbau öer Schule. 
Wir müssen vor.allem der Jugend zuhtlfe 
kommen. Co'mcnius. 
Ich habe hier dargestellt, wie Unterricht und Lehrerbildung ausgebaut werden sollten, 
damit die Schule den neueren Anforderungen genügen könnte. Die Darlegungen sind 
eine Zusammenfassung und Nusführung der Bestrebungen weiter Kreise der Lehrerschaft 
nach einer zeitgemäßen Änderung der Schule des Volkes, welche sich seit einer langen 
Reihe von Jahren geltend machen; sie erstrecken sich hier freilich nur auf den- inneren 
Ausbau der Schule. 
Ich setze diese Anregungen in diesem Abschnitte, der sich in der Hauptsache an die 
Schulbehörden wendet, weiter fort. Diese Notwendigkeiten werden wohl nicht überall 
und unter allen Verhältnissen sogleich verwirklicht werden können. Aber nachgestrebt muß 
ihnen von den Behörden und den Lehrern immer und allerorts werden, wenn es diese 
mit ihrer Aufgabe ernst meinen. Die hier in großen Umrissen gezeigten Pflichten auf dem 
Gebiete des inneren Schulbetriebes sowohl als auf dem Felde des bürgerlichen Lebens 
werden daher nicht ohne weitgehenden Einfluß auf die Verfügungen der Schulbehörden 
bleiben können. Bisher hat sich diese Einwirkung nur in —- teils erst vorbereiteten, 
teils bereits kundgegebenen, nirgends aber noch völlig durchgeführten — Änderungen 
der Stoffauswahl und Behandlungsweise der wichtigsten Schulgegenstände bemerkbar 
gemacht. Überall war man gedrängt, die Verbesserung der Lehrpläne in die Hand p 
nehmen, diese Arbeiten schritten aber nicht überall gleichmäßig fort. Nun werden diese 
Arbeiten auf neuen, günstigeren Grundlagen weitergeführt und es kann nun auch — 
im sozialen Geiste der neuen Jett — der so innig mit dem inneren Schulbetriebe zusammen¬ 
hängenden Wirksamkeit der Lehrer auf dem Felde der Wohlfahrtspflege nachhaltige Auf¬ 
merksamkeit gewidmet werden. 
h Nach brieflichen Mitteilungen von Direktor Wamprechtsamer— Gösting, dann nach 
Berichten in „Schule und Vaterland", Wien, und „Pädagogische Zeitschrift", Graz.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.