Volltext: Geschichte der Pfarrkirche Ebensees

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Die Baukosten wurden mit 180.000 Kronen veranschlagt. Durch 
den vom Pfarrer gegründeten Kirchenbanfonds waren 52.000 Kro¬ 
nen, freiwillige Spenden, eingegangen. Die freiwilligen Beitrags¬ 
leistungen >der Ebenseer Betriebe waren ebenfalls ansehnlich. Zur 
Führung der Kontrolle beim Kirchenbau wurde ein KircheNban- 
Komitee gewählt. 5. Oktober 1910 wurde nach Abhaltung eines Bitt¬ 
amtes mit dem Kirchenbau begonnen. Zunächst fielen die großen 
Kastanienbäume am Kirchenplatze. Um den Fußboden eben zu be¬ 
kommen, mußte der Felfeu an der Nord- und Westseite abgemeißelt 
werden. 
Das verlängerte Schiff der Pfarrkirche kam in seiner äußersten 
Ecke auf Gemeindegrnwü M stehen. Um nun den nur fünf Meter 
betragenden Abstand zwischen Kirche und Schnlrampe zu erweitern, 
wurde vorgeschlagen, die Kirchenschiffmauern an ber Nordseite etwas 
mehr abzurunden, wodurch eine Erweiterung der Straße aus sechs 
Meter bezweckt wurde. 5. August 1910 wurde um 3% Uhr nach¬ 
mittags der Schlußziegel des neuen KirchengewAbes inmitten der 
Vierung eingesetzt. Diese liegt dort, wo Langschiff (41.25 Meter) 
und Querschiff (35.1 Meter) einander durchschneiden. Damit hatte 
der schwierigste Teil des Baues seinen Abschluß gesunden. 
Der Gottesdienst und die übrigen kirchlichen Handlungen konn¬ 
ten während der Bauzeit ungehindert abgehalten werden. Die Bau¬ 
leitung machte nämlich in die alte Kirche einen Bretterverschlags so 
daß es den Anschein Hatte, als stünde in der gemauerten Kirche eine 
zweite. Freilich herrschte durch die polternden Steinblöcke der alten 
Kirchenmauern Lärm, auch wirbelte in der Holzkirche fortwährend 
Kalkstanb. Da die Kanzel entfernt worden war, hatte sich der 
Pfarrer von Kleinmünchen eine Notkanzel ausgeliehen. Der Kir¬ 
chenbau war stets von herrlichem Wetter begünstigt, so daß die Ar¬ 
beiter kaum drei halbe Tage genötigt waren, wegen schlechter Wit¬ 
terung zu feiern. 
12. Oktober 1911 fand das schwierige Werk der Kirchenerweite¬ 
rung einen würdigen Abschluß durch die feierliche Einweihung der 
Kirche und Einsegnung des Hochaltares durch den Hochwürdigsten 
Bischof Dr. Rudolf Hittmair. Die Zeremonien der Kirchweihe 
nahmen um 7 Uhr früh ihren Anfang. Die Reliquien des Hl. Felix 
und anderer Märtyrer wurden von vier Pfarrherren in die Kirche 
getragen. Während der Weihe der Jttnenkirche hielt der Kapuziner- 
pater Engelbert aus Gmunden außerhalb der Kirche eine auf das 
Fest bezügliche Predigt. Nach der Kirchweihe folgten die Einsegnung 
des Hochaltares und ein Pontifikalamt. 
Inneneinrichtung der Pfarrkirche. 
Der Katholische Arbeiterverein spendete der Kirche einen Tauf¬ 
stein^ der nach einer Zeichnung des Dombaumeisters Schlager vom 
akademischen Bildhauer Ludwig Linzinger, Linz, aus Untersberger 
Marmor und Eichenholz ausgeführt wurde.
	        
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