Volltext: Der Sammler 22. Jahrg. 1926 (1926)

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brachte, wie auch vor mehr als etwa einem Jahre in der „Wiener interuation. 
Sammler-Zeitung" ein Aufsatz über Entstehung und Einteilung des Schärdiuger 
Stadtmuseums erschien. 
M i t g l i e d e r st a n d. Da dem geringen Abfall von Mitgliedern durch 
Tod oder Wegzug von Schärding im Jahre 1925 beinahe die gleiche kleine 
Anzahl von Neubeitritten gegenüberstand, so blieb der Mitgliederstand nahezu 
der gleiche wie im Vorjahre. Seit der Hauptversammlung des Jahres 1925 
entriß uns der Tod das Ausschußmitglied Herrn Franz Reiß, der seit Jahren 
schon dem Ausschüsse angehört und von dem das Museum manch interessantes 
Stück aus dem gewerblichen Leben Alt-Schärdings besitzt. Ferner verloren mir 
durch den Tod ein treues Mitglied, das seit Bestehen des Vereines demselben 
angehörte, Notar Josef Miller, von dem sich ebenfalls einige recht hübsche 
Objekte aus der Biedermeierzeit im Museum befinden. Endlich muß an dieser 
Stelle auch eines früheren Ausschußmitgliedes gedacht werden, des im Spät 
herbst 1925 in Wien verstorbenen Negierungsrates Georg W i e n i n g e r, der 
sich viele Verdienste um das Museum, insbesonders zur Zeit der Gründung des 
selben erwarb und von dessen Vorgängern in Schärding uns manche Objekte 
im Museum erzählen. Und erst in den allerletzten Tagen verloren mir eines der 
treuesten Mitglieder, den Sohn des Gründers des Museums, Herrn Universitäts 
professor Dr. Josef Kyrie in Wien. Ein treues Erinnern wird diesen von 
uns Geschiedenen im Musealverein gewahrt bleiben. Der Verein zählt dermalen 
102 hiesige und 16 auswärtige, mithin zusammen 118 Mitglieder. Wünschens 
wert wäre es, wenn der naturgemäße Abfall der älteren, besonders der aus 
wärtigen Mitglieder immer wieder durch Neubeitritte ersetzt würde, was sich. 
am besten durch persönliche Mitgliederwerbung erreichen läßt. 
M u s e u m s b e s u ch. Im Jahre 1925 war das Museum vom Oster 
sonntag, dem 12. April bis 31. Oktober, also beinahe 7 Monate an den Be 
suchstagen, d. i. Sonntag, Dienstag und Donnerstag, sowohl vor- als auch 
nachmittags sowie auch an allen Feiertagen, wenn sie auch auf einen anderen 
Wochentag fielen, geöffnet. Das Museum konnte aber in der Regel auch jeden 
anderen Tag und selbst während des Winters nach Anmeldung besucht werden. 
Die Besucherliste weist für diese Zeit insgesamt 1526 (Eintritt zahlende und 
nichtzahlende) Besuche aus. Zu den nichtzahlenden Besuchern gehören jene von 
Schulen und Unterrichtskursen, die Mitglieder des Musealvereines, die Spender 
von Museumsgegenständen und im vergangenen Jahre selbstverständlich auch 
die Besucher der Heimattagung. Wir finden im Fremdenbuche des Museums 
für dieses Jahr mehrmals den Herrn Generalkonservator Prof. Dr. Frey, 
Architekt Ing. Siegris vom Bundesdenkmalamte, den Landeskonservator Dr. 
Oberwalder, den Numismatiker vom Landesmuseum Dr. Guggeubauer und noch 
manch andere Persönlichkeit mit allgemein bekannten Namen, außerdem Pro 
fessoren von Passau, München, Ried, Kremsmünster, Linz und anderen Orten 
verzeichnet. Was den Schülerbesuch anbelangt, wurden im Jahre 1925, ungezählt 
die hiesigen Schulklassen, insgesamt 432 Schüler und Schülerinnen von 
23 Lehrpersonen ins Museum geführt. Dieselben kamen von 12 Volksschulen, 
teilweise aus dem Bezirke Schärding, mehrere aus dem Bezirke Ried und zwei 
aus Bayern; dazu kommen noch zwei Klassen des Gymnasiums in Ried sowie 
eine größere Anzahl von Abiturienten des Lehrerseminars in Straubing. Aber 
selbst den Winter über hatte das Museum mehrmals Besuche auswärtiger Gäste 
zu verzeichnen; so insbesonders bei der Ausstellung der Innviertler Künstler 
gilde. Die Tage mit den zahlreichsten Besuchen waren seit jeher die Sonn- und 
Feiertage der Monate Juli und August. Die dem Museum gehörige große Weih 
nachtskrippe, vom einstigen Gärtner Mail in Schärding herrührend, konnte auch
	        
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