Volltext: Der Sammler 14. Jahrg. 1919 (1919)

14. 
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Der Sammler 
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Bezirkshauptmann Hebenstreit. — Ernennung. — Ehrender Besuch. — Subvention. — 
Protokoll zur Sitzung des Musealvereins-Ausschusses 17//V. 1919. — Allerlei 
Erstrebenswertes. (Schluß.) — Die Schärdinger „Pest"-Säule. (Schluß.) — Von den 
Kunstschätzen des einstigen Frauenklosters Suden. — Aus dein Hauptkatalog des 
Stadtmuseums. — Zuschrift des d.-öst. Staatsdenkmalamtes an das Stadtmuseum. 
Denkmalschutz für Deutschösterreich. 
Bexirkshaupimann Febenstreit. 
Am 7. Mai hat Herr Bezirkshauptmann 
Hebenstreit seinen seit 1913 innegehabten 
Amtssitz Schärding verlassen, um die Leitung 
der Bezirkshauptmannschaft Linz zu übernehmen. 
In allen Angelegenheiten, die die Stadt 
betrafen, hat Herr Bezirkshauptmann Hebenstreit 
dieser das größte Wohlwollen und Entgegen 
kommen zugewendet. Nicht an letzter Stelle ist 
es der Musealverein, der den Abgang des Herrn 
Bezirkshauptmanns aufrichtig bedauert Gab es 
doch im Laufe der Jahre so mancherlei An 
gelegenheiten des Vereines, die nur dadurch sich 
zu Gunsten dessen Bestrebungen lenkten, daß 
derselbe sich jederzeit der vollsten Unterstützung 
seitens des Herrn Bezirkshauptmannes erfreuen 
durfte. 
Kaum ist es einige Monate her, daß über 
Antrag und eingehende Empfehlung des Herrn 
Bezirkshauptmannes der Musealoerein einer be 
deutenden Staatssubvention teilhaftig wurde, die 
es ermöglichte, daß die Bauschuld, den die 
Wiedererstehung des alten St. Georg-Stadt- 
brunnens mit sich brachte, restlos abgestoßen 
werden konnte. Bei allen Versammlungen des 
Musealvereines brachte der von uns scheidende 
Herr Bezirkshauptmann das regste Interesse 
der Tätigkeit des Vereines entgegen und war 
mit Rat und Tat immer bereit den Letzteren zu 
unterstützen. Selbst Mitglied des Vereines, be 
kundete Herr Hebenstreit eine tiefergehende 
Sympathie für unser Streben, wohl daher 
rührend, daß auch anderseits die älteren Vereins 
mitglieder sich eine freundliche und dankbare 
Erinnerung bewahrten an das Andenken dessen 
Vaters, der vor nunmehr 30 Jahren an gleicher 
Stelle stand, und der in unserer Stadt durch 
seinen Kunstsinn zum maßgebenden Ratgeber 
bei all' den großen Durchführungen wurde, die 
die Gemeinde damals plante und auch vollendete. 
Der alten, an Geschichte reichen Grenz 
stadt sollte der Charakter bewahrt bleiben, die 
Neuerungen, die die Zeit gebieterisch erforderte. 
sollten das alte Bild nicht stören. So war zur 
selben Zeit das Programin ausgegeben. Es wurde 
durchgeführt; es erstand das Museum wie der 
Musealverein und heute gehört der Musealverein 
zu den Pflegern und Hütern des alten Stadt 
bildes. Der von uns scheidende Herr Bezirks-' 
hauptmann hat diesen Lebenszweck des Museal 
vereines getreulich unterstützt. Wir werden dem 
selben bleibenden Dank wissen. 
Ernennung. 
Unser Vereinsmitglied Herr KarlGruber, 
der heimatliche Schriftsteller, ist zum Adjunkten 
I. Klasse der deutschösterreichischen Staatsbahnen 
ernannt worden. Herr Gruber, unser trefflicher 
Mitarbeiter und Erzähler, der Verfasser der an 
ziehenden Schärdinger-Erzählungen und Novellen, 
hatte die Frenndlichkeit, seine Ernennung dem 
Musealvercin zur Kenntnis zu bringen, was 
dem Letzteren willkommene Gelegenheit gab, 
Herrn Gruber zu beglückwünschen und dem 
bewährten Freund der musealen Bestrebungen 
in seiner Heimatstadt die Wertschätzung des 
Vereines zum Ausdruck zu bringen. 
Gbrender Besuch. 
Einige Tage nach der Wiedereröffnung des 
Museums hatte sich chas letztere eines ehrenden 
Besuches zu erfreuen. 
Herr Regierungsrat Franz Heger, Direktor 
der antropologisch-etnographischen Abteilung am 
naturhistorischen Hofmuseum in Wien, in Be 
gleitung des Herrn Statthaltereirates August 
Trojan besichtigten das Stadtmuseum, und 
nahm Regierungsrat Heger im Einzelnen Einsicht 
sowohl von den vorgeschichtlichen, als volks 
kundlichen und kunstgeschichtlichen Gegenständen. 
Das Urteil in allen den vielen Dingen und 
Dingerchen war ein für unsere Bestrebungen 
sehr erfreuliches, was aus dem Munde dieses 
hervorragenden Fachgelehrten kommend, wohl mit 
großer Befriedigung verzeichnet werden darf.
	        
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