Volltext: Der Sammler 8. Jahrg. 1912 (1912)

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innerungen und Sittenbilder — alles — alles 
auf die engste Heimat bezughabend. Aus der 
Feder bewährter Männer und Frauen, die in ein 
facher herzgewinnender Weise ihr tiefes Emp 
finden für die Heimat ausdrücken, und sich be 
mühen, dieses Empfinden bei anderen zu erwecken 
und zu stärken. 
Und bei alldem der Preis — 40 Heller. — 
Es ist fast nicht zu glauben, daß um so Geringes 
so Gediegenes, so Reichhaltiges geleistet werden 
kann. 
Kein Kronland erfreut sich eines solchen 
Schatzes, dem Jnnviertel ward er durch so fach- 
freudiges Bemühen beschieden. 
Und doch wird geklagt, daß derselbe zu 
wenig Absatz findet, was fast nicht zu begreifen 
ist. Möge doch jedes Musealvereinsmitglied seine 
Aufmerksamkeit auf die vorgelegte Weihnachts 
gabe lenken und im Freundeskreise dahin wirken, 
daß diesem dankenswerten Bemühen allenthalben 
die Beachtung geschenkt wird, die es im vollsten 
Maße verdient. 
Zuschrift der k. k. Zenlralkommission 
für Denkmalpflege. 
Unter Zahl 5056 ex 1912 bekam der 
Musealverein nachstehende Zuschrift: 
Wien, am 8. Oktober 1912. 
An den Musealverein Schärding. 
Ueber das Gesuch vom 18. September 1912, 1 
Z. 58, wird mitgeteilt, daß die k. k. Oberstaats 
anwaltschaft in Wien die Strafanstalts-Direktion 
Suben angewiesen hat, den Eintritt in die Straf 
anstalt und die gewünschten photographischen 
Aufnahmen zu gestatten. 
Der Präsident: F. v. L i e ch t e n st e i n. 
Mittlerweile hat unser verdienstvolles Mit 
glied Herr P i n t e r zahlreiche Aufnahmen im 
ehemaligen Subener Kloster gemacht, die ein 
hohes Interesse für sich in Anspruch nehmen. 
Wir werden Gelegenheit haben, in der nächsten 
Nummer des „Sammler" eine eingehende Be 
schreibung der einzelnen Bilder zu geben und 
sind überzeugt, daß die k. k. Zentralkommission 
über das reiche Ergebnis dieser mühevollen 
photographischen Arbeit sehr befriedigt sein wird. 
Subventionsamveisung. 
Dem Musealverein ist seitens der k. k. Be 
zirkshauptmannschaft nachbenannter Erlaß zuge 
gangen : 
K. k. Bezirkshauptmannschaft Schärding. 
Zl. 20.139. 
An den Musealverein Schärding. 
Infolge Ermächtigung des k. k. Mini 
steriums für Kultus und Untrericht vom 23. Ok 
tober 1912, Zl. 45796, wurde dem Museum der 
Stadt Schärding der für den Ankauf von Zinn 
geschirr aus der Konkursmasse Georg Wie- 
n i n g e r in Schärding erforderliche Betrag 
von 500 Kronen im Wege der k. k. Postspar 
kasse flüssig gemacht. 
Hievon geschieht zufolge Erlasses der 
k. k. Statthalterei, Zl. 283/III, die Verstän 
digung. 
Der k. k. Statthaltereirat: 
I. V.: P e t r a k. 
$t. Georgs - Erinnerungen. 
Von Karl Buchta. 
Im Gebiete der Bezirkshauptmannschaft 
Schärding befinden sich drei dem heiligen Georg 
geweihte Stätten. 
Die erste R i e d a u bewahrt keine Erin 
nerungen in der dortigen Kirche, welche St. Georg 
betreffen, weil St. Georg die Patronage mit 
noch anderen Heiligen teilen muß und die 
Kirche im vorigen Jahrhunderte abbrannte und 
innen erneuert wurde, wobei möglicherweise alte 
Darstellungen des Heiligen vernichtet wurden. 
Die zweite Stätte, wo St. Georg beson 
ders verehrt ' wurde, ist die Pfarrkirche von 
Schärding selbst. Auf einem Grunde, wo 
einst eine uralte Kapelle zu Ehren dieses Hei- 
^ ligert stand, steht jetzt das seit 1360 historisch 
nachweisbare St. Georgen-Gotteshaus. 
In der Kirche befindet sich: 
1. Eine Vignette oberhalb des Hochaltars 
mit dem Bilde St. Georgs. Derselbe, ohne 
Pferd, weist mit der Rechten auf den getöteten 
Drachen. Ein Engel erscheint ihm. Das Bild 
ist von Michael Hauber, Hofmaler in München 
(anfangs 19. Jahrhundert) gemalt. 
2. Am Torbogen des Einganges in den alten 
Friedhof bezw. zur Kirche und Pfarrhof ist eine 
zweite Figur des Heiligen, auf Blech gemalt, 
angebracht. St. Georg ist hier zu Pferd. 
Dürfte ein Teil einer alten Standarte sein, die 
man dort anbrachte. 
ad. 1. läßt sich sehr schwer photographieren, 
ad 2. trotz der kleinen Dimensionen des 
Objektes ganz gut. 
3. Die wertvollste Erinnerung an den 
Stadtheiligen bietet die Heiligenfigur des Georgs 
brunnens. Dessen Bild ist vorhanden. 
Die ältesten Bilder vom St. Georg in der 
hiesigen Kirche sind beim Brande 1809 infolge 
eines Bombardements zugrunde gegangen. 
Die wichtigsten Denkmale an St. Georg 
-- vielleicht die wertvollsten des ganzen Landes 
— bietet die dritte Stätte, W e r n st e i n a. Inn. 
Im Mittelalter geheißen: „St. Georgen am 
Wernstein" oder „St. Georgen bei Neuburg".
	        
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