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des Christuskindes von Loretto. Zwei derartige
Hemdchen (Fraisenpfodchen) besitzt die Sammlung.
Das eine, kleinere, ist weiß das, andere blau, mit
dem Stempel des Christuskindes zu Maria Loretto
in Salzburg. Diese Fraisenhemdchen aus Salz
burg sind bereits Seltenheiten geworden. Ihre
Verwendung bestand darin, daß selbe dem kranken
Kinde unter den Kopfpolster gelegt wurden.
(Fortsetzung folgst.)
Zuwendungen.
Fortsetzung.
240. Ein 12 Zentimeter langer Dame«-
-olch mit zweischneidiger scharfer Klinge, die ein
aufrecht spitz auslaufendes Stichblatt führt. Der
Griff ist gepreßt, mit Blei eingegossen und ver
goldet. Der Frauendolch gehörte ungefähr
1630 zum Gehänge der Bürgersfrauen. Sie
trugen denselben an einem Gestecke an langem fast
bis zum Fuße reichenden Kettchen. Dieser Dolch
wurde vor Jahren einem Schüler in der Schule
abgenommen, der denselben angeblich gefunden
hat. Von Herrn Direktor D e n b I e r aufbe
wahrt und der Sammlung übergeben.
24 l. Großes Schwert, sehr gut erhalten,
auf beiden Seiten mit Schrift. 70 Zentimeter
lang, 5 Zentimeter breit. Auf jeder Seite 4 tür
kische Sprüche und reiche Verzierungen. Der
Griff fehlt. Die Klinge ist aus sehr gutem
Stahl. Geschenk des Herrn Rachbauer,
Privat in Schärding.
Das Brot, das uns're Seele nährt,
Um Dir, o Gott, zu leben,
Auch jenes, das der Leib begehrt,
Wollst Du uns täglich geben.
Vergib uns, Väter, uns're Schuld,
Die wir vor Dir bereuen:
So wie wir alle mit Geduld
Den Schuldigen verzeihen.
Ersticke, wenn Verführung droht,
In uns den bösen Samen,
Erlös uns itzt und einst, o Gott,
Von allem Uebel, Amen !
Jedermann
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Wochenblatt."
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gönne« werde« !
242. InhresfchiUingsregister des ehr
samen Handwerks der Zimmerleute zu Schärding.
Neuerdings verfaßt 1778. Das Jnnungsregister
der Zimmerleüte. Ein in Schweinsleder gebun
denes, sehr rein geführtes Buch mit blauen
Seidenbändern zum Zubinden. Auf der ersten
Seite steht Josef Höretzberger, Stadtzimmer- und
Brunnenmeister und Albert Kreutzer, Stadtzimmer-
uud Bruckenmeister. Dann kommt später einge
tragen Josef Löbl, Stadtzimmermeister und Johann
Kerschbaum rc. Es folgen dann die Meister der
Aemter Andorf, Kopfing, Taufkirchen, Lambrechten,
Antiesenhofen, Tayskirchen. Osternberg, Scharden-
berg. Nun folgen die Gesellen, die einen Jahres
schilling von 5 Kreuzern zu entrichten hatten.
In langer Reihe folgen zuerst die von der Stadt,
dann die von den anderen Aemtern. Mit Seite
96 beginnt eine neue Zeit. Im Jahre 1811
mußten nach einer erschienenen bahr. Gewerbe
ordnung die Handwerke neu organisiert und die
Laden neu aufgerichtet werden. Darum lesen wir
auch im Jahresschillings-Register der Zimmer
leute auf Seite 96 die Aufschrift: Jahresschil
lings Register des ehrsamen Handwerkes der Zim
merleute zu Schärding, verfaßt und neuerdings
angefangen im Jahre 1811. Die beiden ersten
Vorsteher nach dieser Handwerksordnung sind
Johann' Löbl und Josef Kerschbaum. Dieses
Jahresschillings-Register und die zahlreichen Zeich
nungen und Schriftstücke der Innung sind ein Ge
schenk des Herrn Linienbauer, gew. Stadt
zimmermeisters in Schärding.
243. Kriegs-, Ingenieur-, Artiilerie-
««d See Kerikon, herausgegeben von Johann
Rudolf Fasch, kgl. polnischer und churfürstlich
sächsischer Ingenieur und Oberleutnant. Gewidmet
ihrer königl. Hoheit dem C.hurprinzen zu Sachsen.
Dresden und Leipzig bei Friedrich Heckl, kgl.
Hofbuchlieferant nnd Buchhändler 1735.
244. Ein mit zahlreichen Kupfertafen aus
gestattetes Kuch, Format 22 : 30. Behandelt die
fünf Hauptsäulen in ihrem Ursprünge.
245. 246, 247 und 218. Kirche» «nd
Plane aus dem Zimmermannshandwerk.
249. Verschiedene Zeichnungen vom Zim
mermeister I. Löbl in Schärding, a Profil-
zeichnung vom Schärdinger Hufschlage. Das ist
die Anlage des sogenannten Treppelweges am
Inn. b. Großer Situation-Plan des Jnnlaufes
längs des Grüntales bis zur Schärdinger Jnn-
brücke. c. Grund- und Aufriß einer Kirche. Der
Helm trägt die Jahreszahl 1794. Sehr reine
Zeichnung.
Fortsetzung folgt.
Zahl der bisnun beschriebenen Gegenstände 2520
Herausgeber: Die Museal-Geselllchaft Schärdiug. — Verantwortlicher Redakteur: Joh. Vees, Schärdiug.
Druck I. Vees, Schärding.