Volltext: Der Sammler 3. Jahrg. 1907 (1907)

Ur V - 3. Ial,rg. 
Beilage ?nm Schärdmger Mochenktatl". 
Juli L90V. 
Dsp ^ammleR 
Mitteilungen der Gesellschaft zur Gründung und Erhaltung einer städrischen Sammlung 
und zur Erhaltung des baulichen Charakters der Stadt Schärding. 
Inhalt: Besuchszeit für das städtische Museum. — Von der k. k. Zentralkommission für Kunst 
und historische Denkmale. — Vorarbeiten zur Anlage der Darstellung der Kunstdenkmale 
iin Bezirke Schärding. — Der Burgstall Waldeck in der Gemeinde Diersbach. — Zu 
wendungen. — Erzählendes: Waldeck und Oedenwiesen (Nach I. E. Lamprecht). 
Besuchszeit für das städtische Museum. Uon der k. k Zentralkommission 
An Sonn- und Feiertagen sowie am 
Dienstag und Donnerstag kann das städtische 
Museum in der Zeit zwischen 9 bis 12 Uhr mit 
tags und von 2 bis 5 Uhr nachmittags besich 
tigt werden. Eintritt für die Person 40 Heller- 
An den übrigen Tagen kann das städtische 
Museum ebenfalls besichtigt werden. Es ist je 
doch für die Person 1 Krone zu entrichten. 
Mitglieder der Musealgesellschaft haben an 
den öffentlichen Besuchstagen jederzeit freien 
Eintritt. Die Vorzeigung einer Dankeskarte be 
rechtigt zum einmaligen freien Besuche. Ver 
einen, die ihren Besuch bei der Stadtgemeinde 
anmelden, genießen für ihre Mitglieder den er 
mäßigten Preis von 20 Heller. 
xnr Erhaltung der Knnst nnd historische« 
Denkmale in Wien. 
An den Obmann der Museal-Gesellschaft 
ist unterm 22. Juni 1907, Z. 1715 nachfol 
gendes Schreiben seitens der k. k. Zentralkom 
mission eingelangt: 
! Ich beehre mich. Euer Wohlgeboren in 
' Kenntnis zu setzen, daß die Zentralkommission 
in ihrer Sitzung vom 21. Juni 1907 den Be 
schluß gefaßt, Wohldieselben in Anerkennung 
Ihrer Verdienste um die Erhaltung der Denk 
male der Stadt Schärding zum Korrespondenten 
dieser Kommission zu ernennen. 
Indem ich Euer Wohlgeboren als nun 
mehriges Organ der Zentralkommission begrüße, 
gebe ich gleichzeitig der angenehmen Erwartung 
Die Berren von Aaldeck und Veden- 
wiesen. 
Nach I. E. Lamprecht: Beitrag zur Landeskunde. 
(Ungedrucktes Manuskript.) 
Bei Kalling, einer an der Reichsstraße 
nach Schärding gelegenen Ortschaft, mündet in 
das Pfudach- und Pramtal das vom sogenann 
ten Schnelzenbache durchflossene Diersbachtal 
aus. Durch dieses Tal zieht sich über Diers 
bach, Oedenwiesen, - Großwaging, Sinzing die 
Vinzinalstraße (Bezirksstraße) nach dem durch 
das Gefecht 1703 historisch denkwürdigen Dorfe 
Eisenbirn hindurch und an dieser Straße, eine 
halbe Stunde nördlich vom Pfarrdorfe Diers 
bach fällt das stattliche Meiergut Oedenwiesen 
in die Augen. Unweit davon lenkt ein einfacher 
Feldweg abseits und bergan in ein ziemlich aus 
gedehntes Gehölz hinein. 
Hier verwandelt sich mit einem Male die 
Natur-Szene. Der-Wanderer, dessen Auge bis 
her die wellenförmigen Hügel und sanfteren Ab 
dachungen des Jnnviertels schaute, sieht sich 
plötzlich in eine romantische düstere Waldschlucht 
versetzt. Im Talgrunde rauscht, stürzt und tost 
über hundertfältige, von den wild herum 
gelagerten Felsblöcken und abgeschobenen Steinen 
gebildeten Kaskaden der Wildbach vorivärts, 
rechts und links türmen sich zwischen finsteren 
Tannen und Fichten inächtige bemooste 
Felswände empor. Nach einigem Vorschreiten 
wird man eines zwischen zwei Hügeln in Form 
eines abgestumpten Kegels sich erhebenden 
Hügels gewahr, der rückwärts von einem Gra 
ben und außerhalb dieses von einem, von einer 
Schlucht zur anderen reichenden Wall um 
schlossen ist. 
Das nicht besonders umfangreiche Plateau 
dieses Hügels trug einst die Veste W a l d e ck, 
die gar trotzig und gebieterisch ins Diersbachtal 
hinab und hinausgeschaut haben mag und von 
welcher aus als ihren Wohn- und Stammsitz 
die Herren von Waldeck, Waldekk, Waldecka, 
Waldegg, Waldeg, Waldek, Waltek mächtig 
ihrer Hörigen geboten. (Vergleiche die Anschau 
ung über die Entstehung des Burgstalles Wal 
deck nach Konservator Szombathp). 
Die Waldecker scheinen zu Anfang des
	        
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