Volltext: Der Sammler 3. Jahrg. 1907 (1907)

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195. Biblia sacra oder die heilige Schrift 
des alten und neuen Testaments, mit Bewilligung 
und Gutheißung Sr. Eminenz des Fürsterzbischofs 
Migarti in deutscher Sprache herausgegeben und 
von unzähligen Sprachfehlern gereinigt von Franz 
Rosalius, Weltpriester, Wien 1792, gedruckt bei 
Josef Edlen von Trattnern. 1. Teil... Buch mit 
Lederrücken. Enthält ein Titelbild mit den 
vier Evangelisten, den Papst und einen hohen 
Priester mit der Tafel Moses. Als Einlage in 
diesem Buche ist ein sehr interessantes Bild: Die 
wahre Abbildung des hl. Johannes des Täufers 
nach dem Originale wie es zu Jerusalem aufbe 
halten wird. Ueberstellt von Hrn. Karl Eichinger. 
196. Die xweyr« Schwester« Oer 
tr«di» ir«d Mechthiidis. Gebetbuch, worin 
lauter himmlische und göttliche Gebet, welche diese 
hlg. hhg. Jungfrauen theils von Christo und von 
der Muttergottes mündlich offenbaret. Von dem 
Authore wieder übersehen und evrigiret. Cum 
gratiae et Privilegis Sac. caes. Mag. Erstlich 
gedruckt zu Colanitzo, in Verlegung Peter Paul 
Bleuels, Kunst- und Buchhändlers 1700. Gebet 
buch in Kleinformat, etwa 500 Seiten. Es ent 
hält 15 Abbildungen, Holzschnitte, die ein anschau 
liches Bild über die Vorstellung jener Zeit in 
geistlichen Dingen geben. Ueberstellt von Herrn 
Karl Eichinger. 
197. Eine Grirmerirrtgsmürtze a« 
die Hungersnot 1816. Versilbert. Mit ge 
drucktem Texte. Dieser Text bezeichnet die Münze 
als Jetton. Da heißt es u. et.: Gegenwärtiger 
Jetlon zeigt ein Bild der Szene des Jammers, 
welche sich sehr häufig dem Auge darboten. Eine 
Mutter, welche wehmutsvoll auf ihre beiden Kin 
der blickt. Das eine liegt kraftlos in ihrem 
Schoß, das andere umfaßt ihr Knie und hebt die 
Händchen bittend empor. Zunt Schluffe heißt es 
nach einer eingehenden Darstellung all des Jam 
mers über die Lebensmittelpreise im Jahre 1816: 
Die gesegnete Ernte des Jahres 1817 wurde all 
gemein durch Dankfeste gefeiert und der erste ein 
gebrachte Wagen mit Getreide wurde in allen Ge 
genden Deutschlands im festlichen Triumpfzuge 
eingeführt. Ueberstellt von Herrn Karl Eich 
inger. 
198. Gi«e SiUrerlirc (Münze), „Stato 
Pontifie“, aus dem letzten Bestandesjahre des 
Kirchenstaates. Prägung 1866 mit einem sehr 
schön geprägten Kopfe Papst Pius IX. Pont. 
Max. anno XXI. Geschenk des Herrn Karl 
A n d o r f e r. 
199. Gi« Stück Wiener Stadt- 
Sa«ko Zettel ddto. Juni 1806, lautend auf 
50 Gitlden. Der Wert ist in allen Sprachen 
aufgedruckt, auch auf der rückwärtigen Seite. 
Nr. 41326. Die Note zeigt verschiedene Wasser 
striche und ist unterschrieben von dem Bürger 
meister Stefan von Wohlleben und dem Vizebür 
germeister Balthasar Weber, Georg Fräßl von 
Ehrenhofer und I. von Schmerling „Gegen 
hand" . Geschenk des Herrn Aug. Schmid 
bauer, Kanzlist. 
200. An Stelle von 200 kommt 255. 
201 Evangelische Wahrheiten oder 
Zuflucht der Sünder und Uebung christlicher 
Tugenden. Auf eyfriges Verlangen Vieler dem 
Worte Gottes höchst Zugethaner, an das Licht des 
Tages gegeben von R. P. Carl Pfeifersberg, der 
Gesellschaft Jesu Priester. Augspurg und Gräz, 
Verlegers Philipp Martini und Lehen Veits selg. 
Erben 1730. Format 35 : 22. Das Buch, das 
vollständig erhalten ist, nur einen schlechten Ein 
band hat, zeigt am ersten Blatte das lateinische 
Evangelium, auf dem zweiten Blatte einen Pro 
test, ebenfalls in lateinischer Sprache verfaßt. Die 
nächste Seite führt den großen Titel: „Zuschrift 
an die zwey großen Heiligen aus der Gesellschaft 
Jesu „Alosius von Gonzaga" und „Stanislaus 
Stöcker", — An die himmlischen Göner und lie 
benswerten Schirmer. Das Buch selbst enthält 
Kanzelreden des genannten Jesuiten, die in Linz, 
Wien, Laibach und Paffau vorgetragen wurden. 
Es zerfällt in zwei Teile. Der erste Teil umfaßt 
607, der zweite Teil 560 Seiten. Jeder Teil hat 
sein eigenes Register. Geschenk des Herrn 
S ch i m a k. 
202. Tonkrng» schwarz glasiert, mit ab 
gebrochenem Henkel. 
203. Große Schelle mit auffallend 
lautem Klang, sehr alt. Von ebendemselben. 
204. Porträt Luthers Ein Oelge- 
mälde der Kopf bis zum Kolar. Als Augustiner 
mönch. Ein sehr schönes Bild. Es dürfte eine 
Kopie nach einem bekannten Meister sein.MUeber 
das Herkommen des Bildes wurde beim Germa 
nischen Museum in Nürnberg angefragt. Die 
Antwort war, daß selbes nicht in der Lage sei, 
über das Herkommen des Bildes Aufschluß 
geben zu können. Nach dortigem Dafürhalten ist 
aber das Bild aus einer späteren Zeit, also nicht 
nach dem Leben Luthers gemalt. 
205. Armbxust mit braunem poliertem 
Schafte, mit Messinggriff und -Beschlag. Die 
Bogensehne ist aus gedrehten Schnüren her 
gerichtet und mit Kupfer überspannen. Visier und 
Älechanismus sind gut erhalten. Ueberstellt 
von Herrn Fischer, Tischlermeister. 
(Fortsetzung folgt.) 
Zahl der beschriebenen Gegenstände 1813. 
Herausgeber: D e Museal-Gesellschaft Schärding. — Verantwortlicher Redacteur: Io h. Be es, Schärding. 
Druck I. Beer, Schärding. 
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