Volltext: Der Sammler 3. Jahrg. 1907 (1907)

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Kapitel ist die Offenbarung Johannes mit 22 
kleinen Holzschnittbildern. Geschenk des Herrn 
Karl Andorfer. 
179. Eine Kollektion tertiäre A«ftrrn- 
schate«, 70 Stück, aus dem Steinbruche in Neu 
haus, ferners 3 Rippenstücke von Haliotherium. 
Geschenk des Herrn August Kapsreiter. 
180. Ktockyhr aus der Biedermeier-Zeit, 
auf 4 Alabaster-Säulen ruhend, die sehr schön ver 
goldete Kapitaler zieren. Der ganze Uhrständer ist 
54 Zentimeter hoch und ruht aus 4 Alabaster 
füßen. Die Säulen sind 24 Zentimeter hoch. Die 
Uhr ist in schwarzer Politur gehalten und ist mit 
einem Schlagwerk versehen. Die Bogen und 
oberen Gesimsungen sind mit Perlmutter-Blättchen 
belegt. .Geschenk des Herrn Bäckermeisters Lindl- 
bauer in Schärding. 
181. Freqrvilttg aufgesprungener 
Granatapfel des christlichen Samariters oder 
aus christlicher Liebe des Nächsten eröffnets Ge 
heimniß vieler vortrefflicher sonders bewährter 
Mittln und wunderheylsamen Arzeneyen. Zu 
sammen getragen von der durchlauchtigen Hertzogin, 
hochgebornen Fürstin und Frau Frau Eleonore 
Maria Rosalia, Hertzogin zu Troppau und Jägern- 
dorf. Bei Peter Conraden Monath, kayserlich- 
königlichen Niederlags-Verwandten unter den Tuch 
lauben im Pseifferischen Hause. Wien 1752. Ge 
schenk der Frau Mrschkosch in Schärding. 
182. Des freymiUig aafgefpraagrne« 
Granatapfels des christlichen Samariters. Aus 
christlicher Liebe des Nächsten eröffnetes Geheimniß. 
Von Georg Adam seeligen Medic, pract. Vierte 
Auslage. Mit kayserlicher und königlicher aller 
gnädigsten Privelegiis. Wien in Oesterreich, zu 
finden bei Peter Conrath Monath im Pfeiffer 
hause 1753. Geschenk der Frau Mrschkosch. 
183. Arxrneybach, drinen vast für alle 
menschlichen Leibes, Anliegen und Gebrechen, 
außerlesene und bewehrte Arzeneyen, gewidmet dem 
Herzog von und zu Würtemberg und Theck, Grafen 
zu Mumpelgrad, vom Hofmedicus Oswaldt Geibel- 
kauhern, der Arzenei-Doktor. Gedruckt bei Georgen 
zu Tübingen 1603. Gruppenbach Auf der Innen 
seite ist ein Exlibris aufgeklebt, das besagt: Joanem 
Sigismund Freytag, Philosoph et med. Doktor. 
Das Buch ist sehr gut erhalten, hat 434 Seiten 
und einen Index. Der Einband in Schweinsleder- 
Pressung ist sehr gut erhalten, nur fehlen auch 
hier die Schließen. Die eingepreßten figuralen Ver 
zierungen sind auf beiden Seiten sehr gut er 
halten. Geschenk ebenderselben. 
184. Kild. Perlstickerei, darstellend das 
Ursulinerinnen-Kloster in Salzburg. Geschenk des 
Fräulein Therese Bruneder, Hausbesitzerin, Kirchen 
gasse. 
185. Gezeichnetes Anstchtskild 
Schärding, nach einem Kupferstiche aus dem 
Jahre 1680. In Tusch ausgeführt von Herrn 
Anton König fen., gewesener Färbermeister in 
Schärding. 
186. Lehrbrief ln Glas «nd 
Rahmen. Abzug von der Kupferplatte euh 
Nr. 13. Es dürfte der Lehrbrief des allen Glaser 
meisters Götz sein, da selber in dessen Hause aufbe 
wahrt wurde. Geschenk des Fräulein Anna Götz. 
187. Großes Sitd. Kupferstich aus dem 
18. Jahrhundert. Eine Phantasie-Ansicht von 
Jerusalem. Format 70 : 30. Geschenk des Fräu 
lein Anna Götz. 
188. Handwerks - Grdnnng. Einem 
Handwerk der Schreiner der Stadt Schärding und 
selbigen Landgericht zugehörend. Bestehend aus 
4 großen Pergamentblättern mit großen Initialen 
beginnend. Diese Handwerks-Ordnung ist unter 
dem Landrichter Johannes Achiles Jesting zu 
Schärding am 21. April 1643 vorge 
schrieben worden. Selbe handelt von den Beding 
nissen, unter denen die Meisterschaft erworben 
werden kann. Im Punkte 1 ist ausdrücklich her 
vorgehoben, daß wer Meister werden will, ehelich 
geboren sein muß, so wie dies bei allen Hand 
werken die fürnehmste Bedingung war. Sodann 
wird in 24 Punkten alles Einschlägige, das 
Halten von Lehrjungen und Gesellen vorgenommen, 
und in Punkt 19 wird erlaubt, daß sich der 
Schreiner auch einen Bildschnitzer halten darf. Die 
Unterschrift ist nicht leserlich. Die Pergament- 
blätter sind mit einer starken, weiß- und blau- 
seidenen Schnur gebunden, an der Unten das gut 
erhaltene Churbayerische Wappen anhängt. Diese 
für die Handwerksgeschichte der Stadt gewiß 
interessante Handwerks-Ordnung ist ein Geschenk 
des Herrn Tischlermeister I. Weißkirchner. 
189. Kassabüchl desselben Handwerks von 
Schärding. Einnamb und erstliche an, bestandenen 
Recht. Derselbe trifft vermög Stand und Inhalt 
fälliges Rechnung, darunter auch das auf aus 
liegenden Gelds begriffen 1645. Der nächste Teil 
behandelt Einnamen von Jntresse. Der zweite 
Teil ist eine Strafvorschreibung gegen einen Wolf 
Meyerhofer, der sich als einen Meister ausgab, es 
aber nicht war. Er ist gestraft worden mit 
16 Pfund Wax. Es folgt sodann die Einnamb 
von den Meistern der Stadt und jene der Meister 
vom Landt. Zum Landt gehörten das Ambt An 
dorf, Daiskirchen, Lambrechten, Andisenhoven, Tauf 
kirchen, Schardenberg, Osterberg und Müntzkirchen, 
die angeführt sind. Das Meistergelt betrug 
6 Gulden. Sodann folgen die Ausgaben. Geschenk des 
Herrn Jos. Weißkirchner, Tischlermeister in Schärding. 
190. 2 Stück 2pfü«dige Kkmsnerr- 
kltgelrr von der Beschießung Schärdings. Ge 
schenk des Herrn Karl Eichinger, Hausbesitzer und 
Gemischtwarenhändler in Schärding. 
(Fortsetzung folgt.) 
Zahl der beschriebenen Gegenstände 1813. 
Herausgeber: D e Museal-Gescllschaft Schärding. — Verantwortlicher Redakteur: Joh. Vees, Schärding, 
Druck I. Vese, Schärding.
	        
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