Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding], H. 2 (Th. 2, Heft 2, 1888)

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Scho» im Jahre 1040 wies Graf Tieuio I. von Neuburg seinen 4 Hof- 
kaplänen Wazo, Wichardus, Hiltipoldus und Ozo den Ort und die Kirche Ehol¬ 
ving, für welche er vom passauischen Bischöfe Engelbert pfarrliche Rechte erwirket 
hatte, zum Unterhalte au und trug ihnen auf, den Gottesdienst ordentlich zu 
halten?) Josef Moriz in seiner Geschichte der Grafen von Formbach, Lambach 
und Putten hält Eholving nach dieser Bestimmung Tiemo's für eine Propstei, 
wenigstens der Gestalt nach und die Kapläne für Präbendar - Kanoniker. 
Graf Ekbert I. von Neubnrg schenkte im Jahre 1094 zu dem von ihm 
erneuerten Kloster Formbach zwei Weinberge bei der Billa zu Eholving, 2) ein 
Beweis, daß dazumalen auch in diesen Gegenden der Weinbau betrieben wurde. 
Auch Freie von Eholving erscheinen seit- dem Jahre 1130 in den Urkunden von 
Formbach?) 
Die 22 Häuser zählende Ortschaft Eholfing ist nach Sulzbach zngepfarrt, 
wohin die Entfernung '/2 Stunde beträgt. 
Der aus 43 Häusern bestehende Pfarrort 
Sulzlmch 
ans einer sanften Anhöhe über dem gleichnamigen Bache zählt zu den ältesten 
Orten des Rotahgaues; Ritter C. H. von LangH hält Sulzbach für den Sitz der 
muthmaßlichen Gaugrafen des Rotahgaues, welche die Grafen von Sulzbach ge¬ 
wesen sein sollten. Urkundlich erscheinen als Gaugrafen folgende: Engildeo comes, 
im Jahre 818; Engilbreclrt, im Jahre 834; Kerold oder Herold, im Jahre 1007; 
Ghadolcli, (auch Chadallioch) im Jahre 1011, welche für die Vorfahren der alten Rot¬ 
grafen bei Snlzbach zu halten seien, deren Besitzungen nachher von den Grafen vonOrten- 
bnrg anfgeerbt wurden; denn es haben zwei Brüder von Ortenburg zwei Snlz- 
bachisd)e Erbtöchter zur Ehe gehabt, nämlich Rapoto I. die Elisabeth, Tochter des 
Grafen Gebhard von Snlzbach, Graf Engelbert IV. eine Tochter des Grafen 
Berengar von Snlzbach. Es entsteht weiters die Frage: „Was sind denn das 
für Grafen von Snlzbach? Sind sie von Snlzbach im Rotthale und haben sie 
sich von dem Orte Snlzbach im Rotahgan geschrieben?" 
Wirklich kommt dieses Snlzbach „am In" mehrmals als eine Orten- 
bnrgische und nicht unbedeutende Besitzung vor und die Ortenburger machten 
Schenkungen an Asbach, Fürstenzell, Passau ?c. mit Gütern von und um Snlzbach, 
somit es erklärlich ist, daß die Ortenburger durch Heirat in den Besitz eines 
großen Gebietes im Rotahgau gelaugt seien. 
Sulzbach erscheint namentlich schon in den Urkunden des 7., 8. und 9. Jahr¬ 
hunderts so im Jahre 600—624, 754, 780, 818, 879 u. s. w?) In verschiedenen 
1) Urkundenbuch des Landes ob der Enns. I. Bd. S. 627. 
2) C. 1. I. 627. 
3) C. 1. I. 731, 664. 
4) In seinem Werke über Bayerns Gauen, T. I. S. 158. 
5) Mon. boic. XXVIII. II. S. 15, 17, 63, 100, 
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