Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding], H. 2 (Th. 2, Heft 2, 1888)

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Einer frommen, jedoch historisch nicht erwiesenen Sage zufolge soll die 
Veranlassung zur Gründung dieses Klosters für Tnta eine über den empörten 
Wellen des Ins glücklich überstandene Wassergefahr gewesen sein; doch so viel 
steht fest, daß Tnta nach dem frühzeitigen Hingange ihres Vaters Heinrich, mit 
ihrer Schwester Himiltrndis, von ihrem Großvater Tiemo I., Grafen von Neu¬ 
burg, in frommer Gottesfurcht erzogen worden war und später mit ihrer Schwester 
den Entschluß gefaßt habe, einen Theil ihres väterlichen Erbgutes Gott zu weihen 
und zu frommen Stiftungen zu verwenden. 
Während Himiltrndis den Bau eines Klosters zunächst an der Stamm¬ 
burg zu Formbach gelobte, wählte Tula sich den Ort zur Gründung eines Klosters 
am Jnufer oberhalb Schärding, wo ihr ein weites Gebiet umher mit der Burg 
Suben zugefallen war, gestaltete die Burg Snben, mit der eine Kirche zum 
heiligen Lambert in Verbindung stand, zu einem Versammlnngshanse für Kleriker 
und stattete dasselbe mit verschiedenen Liegenschaften und Gütern in der Umgebung 
ans. (Im Jahre 1040.) 
Tnta soll sehr jung mit einem Dynasten ans Kärnten vermählt worden 
sein, von dem sie auch ansehnliche Besitzungen erbte und erhielt; nach dessen früh¬ 
zeitigen Hingänge wurde die junge Witwe für den ungarischen Hof als Braut 
gewählt und einem ungarischen Könige oder Kronprätendenten, deren es in jener 
Ztit mehrere gab, angetraut; deßhalb wird Tnta in den ächten und ältesten 
Stiftlillgsnrkiinden regina, d. i. Königin genannt; auf ihrem zunächst des 
Sakristeieinganges in der Klosterkirche Suben eingelassenen Grabmonumente finden 
sich die Worte: „Hye letzt die hochgeporne chünigleychis Geschlechts czu Ungarn 
genant Tnta, Stifterin dieß gegenburtigen Gottshans czu Suben, gestorben 1136 
cal. Maji;" und auf dem unter dem Kirchenportale angebrachten Standbilde aus 
Gyps ist sie im königlichen Schmucke dargestellt; freilich wollen so manche ihr 
den königlichen Titel streitig machen und als fabelhaft von der Hand weisen. 
Nach dem Tode der Tnta drohte die Stiftung wieder zu zerfallen, da 
ihre Erben vielmehr wider als für dieselbe gestimmt waren, ja in der That mehrere 
Besitzungen derselben wegnahmen und sich zueigneten. 
Nun war es aber Bischof Altmann von Trient, ein Enkel aus Tuta's 
erster Ehe, welcher die Herrschaft Suben mit allen von der Tnta dahin gestifteten 
Gütern ererbt hatte und welchem seine erlauchten Eltern Graf Udalschalk und dessen 
Gemalin Adelheid) im Jahre 1120 Suben und die dortige Kirche zum heiligen 
Lambert mit dem dazugehörigen Widthum behufs der daselbst den Gottesdienst 
besorgenden Kleriker übergeben hatten, welcher sich der Stiftung auf's kräftigste 
annahm, dieselbe im Jahre 1126 erneuerte und im Jahre 1142 zur Vollendung 
brachte?) Ueberdieß vermehrte und bereicherte der als Mensch und Kirchenfürst 
1) Diese Adelheit, die Mutter des Adalbero und Altmann, war zweifelsohne eine 
Tochter der Tuta aus der ersten Ehe. 
2) „Altmannus, Tridentinus Episcopus Subenensem ecclesiam, a quadam Regina, 
,,Tuta nomine, de qua secundum carnem genus duxit, primo fundatam, sed suceedentibus
	        
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