Volltext: Th. 2 [=B. Besondere historische Notizen über Schärding], H. 2 (Th. 2, Heft 2, 1888)

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beut Laufe der eine Wendung von Südwest nach Nord nehmenden Pram folgend 
und zugleich dem Sumpfboden ausweichend, die unter dem Namen: „krummer 
Weg nach Schärding" weithin bekannte Beugung. 
Auf dem hier befindlichen gemauerten teichumflossenen Schlößchen saß im 
im 12., 13. und 14. Jahrhunderte die Adelsfamilie der von Tiefenbach, 
TeuffettHilf,1) welche mit Heinrich Tenfenpeckh im Jahre 1397 ansstarben. 
Hierauf gedieh dieser adeliche Sitz im weiteren Zeitverlaufe an verschiedene Adels- 
familien, als an die Edlen Reuter, die von Raspe, die Hacklvder, die Pelchover von 
Mosweng, im Jahre 1740 an die Freiherren von Meggenhofen, 1775 die Freiherren 
von Neuburg, 1814 an Freiherrn Kern zu Zellerreut, bis im Jahre 1840 Pfleger 
Franz Hartmann in Besitz desselben gelangte, welcher ihn jedoch im Jahre 1859 
an den Gastwirth A. Flieher verkaufte, von welchem hinwiederum das Schlößlein 
in andere Privathände überging. 
Nachdem wir bis Teuffenbach eine südöstliche Richtung eingehalten habe», 
wenden wir uns hier um und nehmen unsere Route gegen Westen zum In hin¬ 
über; zu diesem Ende wählen wir den Weg an dem Mayerhofe Lachheim vorüber, 
der in seiner gegenwärtigen Gestalt nach einem zweimaligen Brande (im Jahre 
1828 und 1832) in etwas erhöhter Lage neu erstand; im 11. und 12. Jahr¬ 
hundert saßen auf demselben Edle von Lochheim?) 
Bon Lachheim gelangen wir auf einem schmalen Fahrwege am Nordsaume 
des Lindet-Forstes vorüber^ in ^Stunden an die Braunauer-Rieder-Straße 
und werden dort durch das herrlich gelegene 
Suden 
überrascht. 
Diese vormalige Augustiner-Chorherren-Propstei thront auf einer zwischen 
dem In und dem Zillen - Bache vorspringenden steilen Anhöhe, augenfällig über 
einem mächtigen, ans der Römerzeit rührenden Bollwerke, und ist durch die Stel¬ 
lung ihrer Gebäude und durch ihre Lage eine der interessantesten Punkte am 
Jnstrom; dernials dient sie als k. k. Strafanstalt männlicher Sträflinge, für 
deren Leitung ein Franziskaner - Hospiz zur Seite steht. 
Als ursprüngliche Stifterin des Klosters Suben wird Tut« — auch 
Jutta littst — eine Tochter des Grafen Heinrich von Formbach genannt. 
1) Mon. boic. T. IV. S. 72, 77, 91; n. B. I. S. 843. 
2) U. B. I. S. 883. 
3) Der Lindet-Forst, circa 560 ö. Joch umfassend, gehörte zum Theile zur Schlo߬ 
pflege Schärding und war demnach ärarisch; im Jahre 1860 wurde dieser ärarische Antheil 
(220 Joch) von der gräfl. v. Arco'schen Herrschaft zu St. Martin um 85.000 Gulden C. M. 
käuflich erstanden. Die größte Elevation dieses Forstes beträgt 1281 Fuß oder 409 Meter 
über dem Meere.
	        
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