Volltext: Waizenkirchen

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Der erste Marktrichter Albrecht Petz besass eine von altersher 
vom Reisinger in sein Brau unb Gasthaus Nr. 54 herein führenbe 
Wasserleitung, ber Markt selbst aber keinen eigenen Brunnen. Im 
Jahre 1601) iimrbc ber Brunnen mit Platze imb mit Petz eine Ber- 
tragßnrknnbe errichtet. In Zukunft sollte ber Markt bie Wasserleitung 
vom Reisinger bis znr Brnnuenstätte erhalten, Petz bagegen vom Markt- 
brunnen bis in sein Hans. Allein bas Wasser reichte nicht für eine 
Doppelleitung. Es kam zu Streitigkeiten. Es mürbe deshalb im Jahre 
1622 mit Wolf Petz ein nener Vertrag abgeschlossen: In Zukunft 
sollte alles Wasser in ben Marktbrunnen geleitet Werber unb nur bas 
Neberwasser burch ein zweites Rohr ans bem Brunnenbecken in Petz's 
Hans abfließen. Unter bem Marktvorstanbe Sebastian Henböck erhielt 
ber Marktbrunnen im Jahre 1838 anstatt ber eilten fchabhaften eine 
neue Steineiufassung vom Steinmetz Philipp Eber in Aschach im Kosten¬ 
anschläge von 290 Gulden (Heub., 5, 8, 14). 
Im Jahre 1828 toitrbe nach Zuschüttung bes Hagenthaler Grabens 
bas Ueberwasser von ber Wäsche in beit Hnebergarten zwischen Hans 
Nr. 64 unb 65 geleitet. Diese erhielt im Jahre 1835 burch beit 
Marktvorstanb Sebastian Henböck vier Linben zur Zier. Im Jahre 
1856 Ivanberte bie märktische Wäschstätte in einen Hansgarten von 
Nr. 60 im \>ctgeuthat. Das Wasser fließt ans einer Leitnngsröhre vom 
Hause Nr. 7 zu. Die Stelle ber alten Wüsche nimmt jetzt ein Wasser¬ 
reservoir ein für Feuersgefahr im Markte (Heub., 60). 
Die josefinische Gesetzgebung, bie bairische Regierung, bas Jahr 
1 «48, bie Gewerbefreiheit im Jahre 1860 brachten diese Marktstatuten 
mit ber Zeit ganz ausser Geltung. Bei Aufhebung bes Unterlhänigkeits 
verbaubes fielen bie Weihnachtssteuer von 80 Gnlbeu, bas Aversum für bie 
Jagbrobott von 36 Gnlbeu, bas Heuen auf ber herrschaftlichen Hofwiese. 
Das Jahr 1850 brachte in Oesterreich bie Bildung ber Orts, 
gemeinden. Die Steuergemeinben Waizenkirchen, Weidenholz unb Man 
zing einigten sich zur Ortsgemeinde Waizenkirchen. Im Juli würden 
18 Gemeinbeausschüsse unb 9 Ersatzmänner, bei ber engeren Wahl 
Franz Pucher, Wunbarzt auf bem Hans Nr. 44, als Bürgermeister 
nebst brei ©fincinberätheu gewählt. Balb barauf traten bie (Konstitution 
unb bas Genteinbegefetz vom Jahre 1849 äusser Kraft. Ein neues kam 
nicht znstanbe. So blieb bie Gemeiubevertretnng durch acht Jahre im 
Amte. Enblich erwirkte ber bisherige Bürgermeister, seit brei Jahren 
Gemeinbevorftanb, seine Entlassung. Es würben im Jahre 1858 Franz 
Mair, Gastwirt vom Hause Nr. 54, als Gemeinbevorstanb unb brei 
neue Geiueinberdihe gewaht. Der alte Ausschuss verblieb. Im Jahre 
1861 trat bas Gemeinbegesetz von 1849 Wieber in Kraft. Enbe 
Februar 1861 fanb im Schulhaufe bie Wahl bes Gemeinbeausschusses 
statt. Jeben ber brei Wahlkörper treffen 8 Ausschüsse unb 4 Ersatz 
m(inner. Bei ber engeren Wahl wählten bie 24 Ausschüsse einstimmig 
Karl Hueber, Hanbelsmann auf bem Haus Nr. 60, als Bürgermeister, 
ausserdem 4 Gemeinderäthe. Die Beeidigung fand in ber Kirche statt.
	        
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