Volltext: Chronik der Pfarre Kirchdorf im Kremsthal

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3 Pf. entfielen. Nach einer Rechnung des Pflegers Wolfgg. Math. 
Scharz betrug das Vermögen der Kirche 3347 fl. Sammlungen und 
Beiträge (ohne die Roboten) betrugen 170 fl. der Abgang von 819 fl. 
wurde vom Stifte Kremsmünster geleistet. 
Nach einer Urkunde des Pflegers Scharz vom 25. Juni 1731 
hat die Kirche auf dem Georgenberg das gleiche Loos 21 Jahre früher, 
also 1710 getroffen. 
34. Mifcellanea 
Am 2. Juli 1700 hat der Marktbach, dessen Bett ehemals nicht 
so tief gelegt war, eine große Verheerung angerichtet. Am Ausgang 
des 17. Jahrhunderts war nach einem Berichte des Benefiziaten P. 
Otto Weinermayr eine Capelle zu Ehren des heil. Martin in Ottstorf, 
und eine Kirche zu Ehren des heil. Nikolaus beim Waiermairhos in 
der Ortschaft Jnzersdorf gestanden, die aber damals (1700) fchon ver¬ 
fallen war. Wer sie erbaute, ist gar nicht überliefert. Uebrig ist noch 
der Altarstein. Im Jahre 1713 wurden zu Kirchdorf Vorbereitungen 
gegen die in Linz und anderwärts grafsirende Pest getroffen, Kirchdorf 
selbst blieb verschont; dagegen sollen am Ziehberg einige Häuser aus- 
gestorben sein. (G. Villhaber II. 30.) 
Um das Jahr 1709 bestand eine Apotheke zu Kirchdorf; der 
Apotheker konnte sich aber wegen Dürftigkeit nicht halten; weswegen 
vom Stifte zu Schlierbach selbst eine errichtet wurde. 
35. Pfarrer P Franz Renner 
1731—1749. 
Ein Mann voll Thätigkeit; baute 1738 mit Hilfe des Abtes 
Christian Stadler den Pfarrhof prächtig aus, so wie er bis 1877 
war. Pfarrer Robert Widtmann hatte nämlich blos das Oekonomie- 
gebäude errichten laffen; die Pfarrerwohnung selbst war noch unan¬ 
sehnlich. Im genannten Jahr zog auch der Caplan aus dem Hause 
Nr. 59 in den Pfarrhof über; jenes Haus aber, das in späterer 
Zeit mehrere Todtengräber nach einander besaßen, wurde der Fraueu- 
und Heleny-Zech-Bruderschaft überlassen, bei welcher es verblieb bis 
zu deren Aufhebung 1784. 
36. Das religiöse Leben zn jener Zeit. 
Aus dem Jahre 1736 ist ein Pfarr Rituale vorhanden, aus 
welchem nur das Allerintereffanteste mitgetheilt werden soll: 
Die Samstags-Litaney wurde figuriert gehalten. Bei einem 
Berfehgange wurde mit dem Glöcklein der Barbarakapelle das Zeichen 
gegeben, worauf sich die Leute versammelten, und unter Gebet den
	        
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