Volltext: Chronik der Pfarre Kirchdorf im Kremsthal

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31. Befestigung von Alt Pernstein 
Als nämlich im spanischen Erbfolgekriege die Baiern unter dem 
Kurfüsten Max Emannel nach der für sie glücklichen Schlacht bei 
Eisenbirn 1703, auch in Oesterreich einzufallen drohten, wurden von 
Seite Kremsmünsters, Kisten mit Werthsachen dahin gebracht. Stifts¬ 
beamte und Gutsbesitzer mit Frauen und Kindern flüchteten sich dahin; 
aber die Baiern kamen zum Glücke nicht. Munition, Mundvorrath, 
Vertheidigung und Bewachung der Burg war vorbereitet, bis 1713 
der Utrechter Friede geschlossen wurde, woraus, da alle Kriegesgefahr 
wegfiel, Alt-Pernstein in den Hintergrund trat, und der Hanffeldhof 
ungestört zum Schlosse Neupernstein umgebaut werden konnte. 
Auf Alan Mälzer folgte 
32. P Josef Thomann, 
Pfarrer bis 1721, 
der von Villhaber ein eifriger Seelenhirt genannt wird. Sein 
Nachfolger wurde 
P. Constantin Pleckenfürster 
172.1—1731. 
Früher Prior zu Schlierbach; wird von Villhaber als vorzüg¬ 
licher Beförderer der beiden Bruderschaften, nämlich der heil. Anna 
zu Schlierbach, und der heil. Barbara zu Kirchdorf, ein eifriger Seelen¬ 
hirt und »apostolischer Mann auf der Kanzel» genannt. Er ver¬ 
schönerte die Kirche und baute die Sakristei und liegt in der Mitte 
ber Kirche begraben. 
Unter ihm erfolgte ein 
33 Brand und Thurm Einsturz auf dem 
Georgenberge 
Am 19. März 1726 schlug ber Blitz in bas Dach ber Kirche 
ein, so baß dieses selbst abbrannte unb bie Glocken im Thurme zer¬ 
schmolzen. Als man später bie Kirche wieder herstellte, unb eben mit 
bem Ausbau beschäftigt war, stürzte am 6. Juli 1730 ber Thurm 
ein, wobei des Meßners Töchterlein erschlagen wurde. Bei diesem Ein¬ 
sturz wurde der größte Theil des Mauerwerkes erschüttert und nur 
die vordere Capelle (superiori sacello illaeso relicto) unversehrt gelassen. 
Die Herstellungskosten für Kirche und Thurm 1731 betrugen 
4336 Gulden, wovon für Mauer und Zimmerleute 892 fl. 11 kr.
	        
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