Volltext: Warum es der deutsche Krieg ist! [1]

für uns Deutsche im Kopf eines einzigen überragenden Mannes 
das konkrete und politisch verwirklichbare Bild entstehen: so 
sollen die Dinge aussehen! Erst als Bismarck die Zügel der 
deutschen Geschichte ergriff, wurde die deutsche Einheit wirklich. 
Strenggenommen ist sie es auch heute noch nicht ganz, denn 
wir haben, was wir Einigung nennen, in den Iahren 1870/71 
mit dem Verzicht auf die Zusammengehörigkeit mit den zehn 
Millionen Deutschen in Österreich erkaufen müssen. Es geht 
also immer noch eine politische Scheidelinie durch das Deutsch- 
tum hindurch — aber sie war und sie ist notwendig um des 
Deutschtums im höheren Sinne, um des deutschen Gedankens 
willen. 
Trotzdem daß ein so großer und wichtiger Teil des deutschen 
Volkstums abgetrennt blieb, sind die Folgen des politischen 
Zusammenschlusses der deutschen Stämme bis auf die Deutsch- 
Österreicher auf allen Gebieten gewaltig gewesen, auf geistig- 
kulturellem wie auf wirtschaftlichem. Wie groß sie gewesen 
sind, das lernen wir am besten, wenn wir einige Daten von 
einstmals und von jetzt vergleichen. Noch in den achtziger 
Jahren des abgelaufenen Jahrhunderts, damals, als die deutsche 
Kolonialbewegung zuerst ihre Flügel regte, betrug im Mittel 
eines Jahrzehnts die Auswanderung aus Deutschland im Jahre 
150000 Seelen, und sie stieg einmal bis auf 230000, die Äälfte 
des damaligen durchschnittlichen Jahreszuwachses der Be- 
völkerung überhaupt. Damals zählte Deutschland erst einige 
40 Millionen Menschen, heute nahezu 70 Millionen. Äeute 
beträgt unser jährlicher Zuwachs nicht mehr 400000 Menschen 
jährlich, sondern mehr als das Doppelte. Während wir also 
vordem nicht entfernt imstande waren, unseren Zuwachs ganz 
bei uns zu halten, sondern einen großen Teil auswandern 
lassen mußten, damit er seinen Lebensunterhalt anderweitig 
finde, kommen wir jetzt bei einer ums Doppelte gestiegenen
	        
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