Volltext: Die Schwerarbeiterfrage [Heft 26/27]

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Für die Verteilung der behördlicherseits zur Verfügung 
gestellten Zusatzlebensmittelkarten, insbesondere der 
Brotkarten, hat ebenfalls die zentrale Ausgabe, besonders in 
großen Betrieben, in Verbindung mit Quittungskarten 
(vergl. das Muster auf Seite 70 und 71), die jedem Arbeiter aus 
gestellt werden und von den Werkstätten an der Zentralausgabe 
stelle einzureichen waren, gute Dienste geleistet. 
5. Die Werkspeisungen. 
Es war bereits Gelegenheit, darauf hinzuweisen, daß die 
Werkspeisungen ihrer Natur nach am ehesten dem mit der Sonder 
ernährung der Arbeiter verfolgten Zweck entsprechen. Durch sie 
erhält der Arbeiter während der Arbeitszeit ein warmes und 
kräftiges Essen. Die aufgewendeten Lebensmittel kommen aus 
schließlich der Ertüchtigung des Arbeiters zugute. Überall dort, 
wo die Kriegsarbeit die restlose Anspannung aller Kräfte er 
fordert, wo in mehrschichtigen Betrieben gearbeitet werden muß, 
oder Wo eine besonders lange Arbeitszeit verlangt wird, ergibt 
sich von selbst die Notwendigkeit, dem Arbeiter während der Arbeit 
ein warmes Essen zu liefern. Infolgedessen wird auch überall, 
wo Werkküchen bestehen, das Hauptgewicht auf deren ausreichende 
Versorgung mit Lebensmitteln gelegt und dafür Sorge getragen, 
soviel Arbeitern wie irgend möglich das Essen zuzuführen. Trotz 
der Schwierigkeiten, die dem Aufbau von Kllchenanlagen während 
der Kriegszeit erwuchsen, haben fast alle größeren Werke und auch 
eine nicht unbeträchtliche Zahl kleinerer sich selbst Einrichtungen 
zur Herstellung von warmem Essen geschaffen. Wenn dies aus 
irgend einem Grunde nicht möglich war, wurden Vereinbarungen 
mit den am Betriebsorte bestehenden öffentlichen Massenspeisungs 
anstalten getroffen und das Essen aus diesen bezogen. 
Während in einzelnen Werken, und selbst in ganz großen bis 
zu 30 000 Arbeitern, eine Zentralkllcheneinrichtung 
besteht, sind in anderen größere Teilbetriebe oder Betriebsgruppen 
mit besonderen Kücheneinrichtungen ausgestattet worden. Die 
Bewirtschaftung der Küchen wird teils in eigener Ver 
waltung, teils von den Arbeitern in Form von Konsumgenossen 
schaften, auch von fremden Unternehmern betrieben. Mitunter 
hat sich eine größere Anzahl kleiner Werke zusammengeschlossen 
und gemeinsame Küchen erbaut (Gemeinschaftsküche). Die 
Leistungsfähigkeit aller in Groß-Berlin vorhandenen
	        
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