Volltext: Reisekarte durch das Salzkammergut und dessen nächste Umgebung

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Minuten, dagegen das allgemeine Bad, wie jedes andere Dampfbad lan¬ 
ger vertragen wird. — Während die Heileinwirkung des ganzen Salz¬ 
dampfbades nicht von jener des gewöhnlichen ab weicht und wie dieses 
bei nicht akuten rheumatischen Affectionen so wie auch dann seine 
Anwendung iindet, wenn man die Resorptionsfähigkeit der Haut für die 
Soole steigern will, werden die Inhalationen insbesondere mit Nutzen | 
nur da gebraucht, wo die kranke Fläche mit dem Salzfluidum in Be- ^ 
riihrung kommen soll und das ist: a) bei chronisch-katarrhösen Er¬ 
krankungen der Schlund- und Kehlkopfschleimhaut (Anginen), so wie ^ 
//) bei chronischen Blennorrhöen der Bronchien, vorausgesetzt, dass im 
ersten Falle kein bedeutendes tuberkulöses und im zweiten kein org. 
Herz- oder tiefes emphysematoses Lungenleiden zu Grunde liegt. 
6. Die Molke und deren Heilwirkungen* Mit Geschick 
täglich frisch durch Labzusatz aus einer von den Alpen herablangenden 
Kuh- und Ziegenmilch, so wie auch theilweise aus Schafmilch bereitet, 
zeigt sie immer ein klares halbdurchsichtiges, gelbgrünliches Aussehen und 
reagirt mit nur höchst seltenen Ausnahmen stets neutral. An sich eine 
Milchflüssigkeit ohne Casein, mit dem sich bei der Abscheidung das 
Fett und ein Theil der Salze, insbesondere der phosphors. Kalk verbin¬ 
det, bietet die Molke, durch ihren reichlichen Milehzuckergehalt, so wie 
durch die in ihr noch restirenden Milchsalze ein äusserst schätzbares 
Heilmittel, das je nach der schnellem oder langsamem Aufeinanderfolge 
(10—15 Min.) der einzelnen grössern oder kleinern Gaben (8—6 Unz.- 
Bechern) eine bald mehr lösende, bald aUerirende (die Stollmetamor- 
pho.se umändernde), bald nur mehr nährende Wirkung äussert. Durch¬ 
schnittlich hält die Ziegenmolke die Mitte zwischen der mehr lösenden 
Kuh- und der mehr nährenden Schafmolke, doch hängt in dieser Be¬ 
ziehung viel von der Individualität des Kranken ab. — Den erwähnten 
Wirkungen zu Folge verschiedenartig in den mannigfachsten Krank¬ 
heiten mit Erfolg gebraucht, findet selbe in Ischl insbesonders ihre 
ausgebreitetste Anwendung bei brustschwachen Personen, die eine zarte 
Constitution zur Schau tragend eben erst mit den Anfangserscheinungen 
einer sich entwickelnden Tuberkulose behaftet sind. Eine theilweise 
hiemit verknüpfte Milchdiät erhöht in solchen Fällen oft den wohlthati- 
gen Erfolg. — Gleichwie anderwärts wird auch in Ischl die Molke al¬ 
lein oder als Zusatz zu den Bädern benützt, was insbesondere bei 
manchen erethisch - nervösen Damen niit Nutzen geschieht. 
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