Volltext: Der Schweden-Peter

ob er unten auf dem Anger früher ankäme, als sie, welche 
zuerst unter dem Rade ihren Weg nehmen mußten. 
Diesem Spiele sah von einem Fensterchen aus der 
Müller eine Weile zu und lachte über die lustigen Sprünge 
des allezeit munteren Knaben, der ihm fast täglich in der 
Mühle einen Besuch machte. Es dauerte auch nicht mehr- 
lange, so pochte es an der Thüre und der kleine Gast fragte 
nach dem Müller. Derselbe trat gleich selbst heraus und 
erwiderte heiter den „guten Morgen", den ihm der Knabe 
bot. „Ei, der Peter ist aber heute wieder guter Dinge," 
sagte der Mann; „das war jetzt ein Hüpfen und Springen 
— hab's schon gesehen, dort von dem Guckfenster aus." 
„Lieber Konrad, habt Ihr mir ein Weidenpfeifchen 
gemacht, wie Ihr mir versprochen habt?" fragte der Knabe, 
ohne sich Zeit zu nehmen, auf die Bemerkung des Müllers 
etwas zu erwidern. 
„Ein Weidenpfeifchen? Etwa so ein Ding da — siehst 
du?" — Konrad nahm aus der Jackentasche ein kurzes 
Weidenröhrchen hervor, steckte das eine Ende in den Mund, 
that einen gellenden Pfiff und sah dann den Peter lachend 
an. Dieser langte sofort nach dem Pfeifchen und blies nun 
eine Weile tüchtig drauf los. 
„Wie habt Ihr das gemacht, Konrad?" fragte hierauf 
der Knabe den Müller. Dieser kannte seinen neugierigen 
kleinen Freund zu genau, als daß er ihm eine ausführliche 
Auseinandersetzung hätte verweigern wollen; ja er nahm ein 
Weidenstäbchen zur Hand, klopfte es auf der Hausbank mit 
der beinernen Schale seines Taschenmessers und fertigte so 
ein zweites Pfeifchen an. Kaum war es fertig geworden, 
als es drinnen in der Mühle läutete.
	        
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