Volltext: Beschreibung des Bezirkes Baumgartenberg, in der Filiale Machland, in landwirthschaftlich-topographisch-statistischer Hinsicht

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5 bis 8 fl. C. M., und eine Kitze von 3 bis 4 Wochen mit 1 fl. bis 
1 fl. 12 kr. C. M. bezahlt. 
Hinreichende Weide an Straßengräben und Angern, während deS 
Sommers, wobei sie am Strange geführt werden, und in den Winter¬ 
monaten Heu, Laub, gestoßene Kartoffeln und Rüben, erhalten dieselben 
meistens wohl beleibt und in sehr gutem Milchertrage. 
15. S ch w e i n z u ch t. 
Die Schweinzucht ist im Bezirke sehr bedeutend; abgesehen davon, 
daß Schweinfleisch die Hauptnahrung des Landmanns bildet, werden 
auch viele Färkel in einem Alter von 4 bis 5 Wochen nach den an¬ 
grenzenden Berggegenden verkauft, und auch gemästete Schweine in den 
Handel gegeben. Die Anzahl der Schweine ist in allen Wirthschaften 
weit bedeutender, wie jene des Rindviehes. Aus jedem größeren Bau¬ 
erngute findet man wenigstens 10 bis 12 Stück sammt den Zuchtschwei¬ 
nen, in vielen Fällen auch noch mehr, und in diesem Verhältüisse die 
Zahl bei den kleineren Wirthschaften, so, daß selten bei dem Häusler 
ein Zuchtschwein mit einer oder zwei Futterschweinen fehlen dürste. 
Träte der üble Umstand nicht ein, daß häufige Krankheiten im 
Bezirke unter dieser Classe unserer Hausthiere die Hoffnungen mancher 
Hausfrau vereitelten, besonders in naßkalten Jahren, dürfte deren Zucht 
keinen unbedeutenden Ertrag abwerfen. Durch die Bräune, den Hin¬ 
terbrand bei dem älteren Viehe, und den Durchfall bei den Färkeln, 
geht jährlich eine große Anzahl zu Grunde, wobei sorglose Behandlung, 
dumpfe, so wie kalte Ställe, und besonders der Austrieb bei naßkaltem 
Wetter im Spätherbste viel beitragen mögen. 
Die Zuchtschweine werden gewöhnlich im Monate November zu 
dem Eber gelassen, so, daß sie im Monate März färkeln, welche Zeit 
man für die geeignetste hält, um gesunde Nachzucht zu erzielen. Sieben 
bis zehn junge Färkel erwartet man von jedem Zuchtschwein, je nach 
seinem Alter. Gedämpfte Kartoffeln, abgebrühte süße Heublumen mit An¬ 
guß von etwas Milch oder Mehltrank während der Trächtigkeit, und 
abgebrühter Gerstenschroot und Milch während dem Saugen der Färkel 
bildet die Nahrung des Zuchtschweines, wobei man die Vorsicht ge¬ 
braucht, die ersten Tage nach dem Färkeln desselben eher zu wenig, als 
zu viel zu reichen. Mit Eingang der fünften Woche werden die jungen 
Färkel theils verkauft, theils zum eigenen Hausbedarf abgesetzt, mit Milch 
und Mehltrank aufgezogen, bis ihnen in der 7. oder 8. Woche schon 
Kartoffeln, Grünzeug, besonders Nesseln abgebrüht vorgelegt, unv sie 
nach und nach auf das Futter der übrigen Schweine gesetzt werden, bis 
sie das mastfähige Alter von 1 bis 1 % Jahren erreicht haben, und zur 
Mästung zu verwenden sind. 
Diejenigen, die sich bei der Mästung besser anlassen, werden zu 
schweren Fettschweinen mit Kartoffeln, Mehl und Milch, geschwellter Gerste, 
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