Volltext: Die Waise von Ybbsthal

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die gebeugten Gemüter wieder auf, und bald ließ auch der 
süße Schlaf die Schwergeprüften die herben Leiden des 
Tages vergessen. 
Zehntes Kapitel. 
Die Heimatlose Waise. 
Als Luise mit den französischen Reitern ins Mbsthal 
zurückkam, war weithin die Straße von feindlichen Krieger- 
schaaxen bedeckt, und Wagen folgte auf Wagen. Auch der 
Oberst, welcher Luise den harten Dienst auferlegt hatte, war 
mit seinem Regimente etwas weiter thaleinwärts gezogen. 
Endlich am Ziele angelangt, stiegen die Reiter von den 
Pferden, und Luise sowie auch die Knechte, welche das er¬ 
beutete Vieh treiben helfen mußten, wurden sofort vor den 
Kommandanten gestellt. Diejenigen, welche wegen ihrer 
Widersetzlichkeit mit gebundenen Händen vorgeführt wurden, 
bedrohte der Oberst sogleich mit harter Strafe und befahl 
ihnen, vorderhand sich ruhig zu verhalten und seine weiteren 
Bestimmungen über ihr Schicksal abzuwarten. Luise blickte 
schüchtern einige Male nach den Unglücklichen, von denen 
sie heute sogleich einige erkannt hatte. Die Gefangenen 
warfen ihr zornige Blicke zu, so daß sie kaum mehr die Augen 
aufzuschlagen wagte. 
Unterdessen unterredete sich der Major mit dem Oberst 
auf das Lebhafteste und sah dabei wiederholt auf Luise hin. 
Als sie endlich vorgerufen wurde, siel ihr sogleich wieder die 
große Ähnlichkeit der beiden Männer auf. Der Oberst 
empfieng sie mit freundlicher Miene und sagte:
	        
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