Volltext: Aufgaben und Probleme der sozialen Fürsorge und der Volksgesundheitspflege bei Kriegsende

X. 
Die Ausbildung in der Fürsorgetätigkeit, 
Krankenpflegerinnenwesen. 
Wir haben zu wiederholten Malen über die Organisation des- 
gesamten Fürsorgewesens und seiner einzelnen Teile gesprochen* 
haben wiederholt darauf hingewiesen, welche Personen, welche Kör 
perschaften zur Mitarbeit herangezogen werden müssen; wir haben 
auch wiederholt betont, daß zu der Tätigkeit auf den verschie 
densten Gebieten der Fürsorge Sachkenntnis notwendig ist. 
Bei fast allen, auch bei den rein ehrenamtlich mitarbeitenden Per 
sonen, ist Sachkenntnis notwendig, noch viel mehr bei den Per 
sonen, die die eigentlichen Träger bestimmter Zweige der Für 
sorge, der Säuglingsfürsorge und der Tuberkulosefürsorge sein 
müssen: bei Fürsorgeärzten und Fürsorgeschwestern. 
Soweit reine Verwaltungsarbeit zu leisten ist, wird es ja 
leicht sein, solche Personen, die sonst in Verwaltungsarbeit be 
wandert sind, die Buchführung etc. verstehen, für diese Tätigkeit 
zu gewinnen und wird irgendwelche besondere Schulung nicht 
notwendig sein; wo aber irgendwelches Eingreifen seitens dieser 
Personen in die eigentliche Fürsorgetätigkeit stattfindet, dort-sollte 
unbedingt vorher eine gewisse Schulung auch dieser Personen 
stattfinden, die die Betreffenden über Zweck und Mittel der Für 
sorgetätigkeit wenigstens ihres Spezialgebietes aufzuklären hat. 
Ebenso bedarf es einer gewissen Schulung und Aufklärung aller 
jener zahlreichen Personen, die ehrenamtlich, sei es selbst nur 
wenige Stunden der Woche, mitarbeiten sollen und wollen, und 
aller jener, die ihr Amt in Land, Gemeinde oder Krankenkasse in 
ständige Berührung mit der sozialen Fürsorgetätigkeit bringt. 
Sehr richtig und schön sagt A. Lev.y (Berliner Fürsorge- 
arbeit während des Krieges. Berlin 1916): „Aber es wächst doch 
das Bewußtsein, daß wenigstens in dieser Zeit die dilettantische 
W o h 1 t ä t i g k e i t s s p i e 1 e r e i einer ernsten, soliden, ziel- 
bewußten sozialen Arb eit Platz machen muß . . ., nur dann sind 
wir überhaupt berechtigt, uns unserer Brüder und Schwestern 
Not. zu nahen . . ., ihnen Stütze und Helfer, Linderer und Heiler 
werden zu wollen, wenn wir uns zu dieser vornehmen Aufgabe mit 
allem Büstzeug versehen haben, welches uns zur Erreichung 
dieses hohen Zieles einigermaßen befähigt.“ 
Eine Schulung auf diesen Gebieten kann überhaupt nur zum Teil 
durch Lektüre erworben werden, auch ist es nicht jedermanns Sache, 
sich in die Fachliteratur zu vertiefen, und leicht lesbare orien 
tierende Literatur gibt es zwar, wenn auch nicht in allzu großer 
Menge, aber — abgesehen von der kleinen Schrift des Verfassers 
(Soziale Fürsorge in der öffentlichen Gesundheitspflege. Ein Lehr 
und Nachschlagebueh für Krankenpflegerinnen. A. Holder, 1917)
	        
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