Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Siebenter Band. (Siebenter Band)

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Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/17. 
Pbot. A. Grohs, Berlin. 
Eine deutsche Matrosenabteilung an der flandrischen Küste in der Gegend von Westende. 
ist zweifellos der Australier und der Schotte. Beide werden 
gern dorthin gestellt, wo es heiß hergeht. Vom Dilettantis 
mus der Offiziere sind auch diese besseren Truppen belastet, 
und der englische Durchschnittsoldat ist in der Arrasschlacht 
ebensowenig ein guter Soldat geworden, wie er es an der 
Somipe war. Er ist zäh, aber schwerfällig — unsere In 
fanterie fühlt sich der englischen weit überlegen. Durch dies 
Gefühl der unbedingten Überlegenheit hat es die deutsche 
Armee fertig gebracht, auch dieser neuen Abermacht erfolg 
reich Zu trotzen. 
Fliegerkämpfe vor der Themsemündung. 
sHierzu das Bild Seite 13.) 
Der Wert des Besitzes der flandrischen Küste für den 
See- und Landkrieg wird durch nichts besser bewiesen als 
durch das Gezeter der englischen Presse, die der Regierung 
immer dringender die Notwendigkeit der Zerstörung der 
dortigen deutschen Stützpunkte ans Herz legt. Aus ihnen 
laufen die O-Boote aus, die im Kanal und an der Ostküste 
Englands mit ihren Tor 
pedo und auch besonders 
mit ihren Minen die 
Handelschiffahrt aufs 
äußerste gefährden und 
für eine wirksame Durch 
führung der Sperre in 
diesen Gebieten sorgen. 
Sehr unangenehm emp 
finden die Engländer 
die seit Beginn des Jah 
res 1917 sich immer häu 
figer wiederholenden 
Vorstöße der deutschen 
leichten See streitkräste in 
den Kanal, die Themse 
mündung und weiter hin 
auf bis nach Lowestoft. 
Eine erhebliche Anzahl 
von Bewachungschiffen, 
fünf große, neueZerstörer 
sowie mehrere Handel 
schiffe wurden durch sie 
vom Januar bis zum Mai 
1917 versenkt, und die Handelschiffahrt nach London war oft 
tagelang unterbunden; die deutschen Granaten prasselten 
auf Dover und andere befestigte Plätze der Grafschaften 
Kent und Suffolk. 
Nachdem englischen Kriegschiffen und den besonders 
hierfür gebauten Monitoren irgendwelche Erfolge gegen 
die flandrischen Befestigungen nicht beschieden waren und 
auch die O - Bootsperren sich als unwirksam erwiesen, 
setzten die Engländer und auch die Franzosen, denen die 
Nachbarschaft ebenso unbequem ist, ihre Hoffnungen aus 
ihre Flugzeuge und versuchten durch häufige Angriffe 
ihrer Flugzeuggeschwader die Stützpunkte zu zerstören. Die 
Deutschen antworteten mit Gegenmaßnahmen, wie Abwehr 
batterien und Bereitstellung zahlreicher Flugzeuge. Aber die 
deutschen Flieger beschränken sich nicht auf die Abwehr, son 
dern sie belegen feindliche Anlagen mit ihren Bomben und 
suchen die Gegner in ihren Stützpunkten auf. In zahl 
reichen Luftkämpfen, die wiederholt gegen eine größere 
Übermacht ausgefochten werden mußten, stellte sich auch 
hier die Überlegenheit der Deutschen und ihres Materials 
heraus. Feindliche Flug 
zeuge, vom Kampfein 
sitzer bis zum fünfsitzigen 
Riesenflugzeug, sind ab 
geschossen und teilweise 
als Beute eingebracht 
worden. 
Einen besonders er 
folgreichen Vorstoß nach 
der Themsemüntzung 
machten am 15. Mas drei 
deutsche Seekampfflug 
zeuge. Am frühen Mor 
gen sichtete ihr Führer, 
Leutnant zur See Chri 
stiansen, zwei feindliche 
Flugboote, die ein Sop- 
with-Kampfeinsitzer be 
gleitete. Nach wenigen 
Minuten war dessen 
Schicksal besiegelt; senk 
recht sauste er auf die 
grauen Fluten der 
Themse,um dort inTrüm- 
mer zu zerschellen, ihm 
folgten die beiden Flug 
boote, die sich schwer be 
schädigt auf das Wasser 
niederließen. Nach dem 
Kampfe 'mußte eines der 
deutschen Flugzeuge in 
folge einiger Beschädi 
gungen ebenfalls nieder 
gehen; Versuche, es wie 
der hochzubringen, schlu 
gen fehl. Schnell ent- 
Phot. A. Grohs, Berlin. 
Die deutsche Kolonie von Westende-Dorf, vor der sich deutsche Laufgräben hinziehen. 
Die Engländer und Belgier suchen sich mit Vorliebe die schönsten Gebäude der deutschen Viertel belgischer Küstenorte aus, 
um sie sinnlos zu zerstören. Besonders in Westende-Dorf ist beinahe die ganze deutsche Kolonie, die durch ihren architekto 
nischen Stil von der belgischen und englischen vorteilhaft abstach, zerschossen und in einen Trümmerhaufen verwandelt worden.
	        
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