Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/18. 
Hatten ihr nicht die eigenen Landsleute da drüben die 
Hoffnung zertrümmert? 
Und in bangen Zweifeln lief dvette hoffnungs- Und 
heimatlos zum nächsten Dorf hinüber. — — 
In dem an der Kampfzone verlassen liegenden Tauben 
haus kochen und brodeln heute Feldsoldaten. — 
Der Bauch des Heeres. 
Von Geheimem Negierungsrar JDr. Seidel. 
iHierzu die Bilder Sekte 304., 
Unter diesem Titel gibt die französische Zeitschrift 
„I.6emi'68 pour Tons“ eine Darstellung über die Verpfle- 
gungsverhältnisse der französischen Armee emschlietzlich der 
Kolonialtruppen und der verbündeten Engländer, Belgier, 
Italiener, Portugiesen und Ameritaner. und im Gegensatz 
dazu über die des deutschen Heeres. Die Betrachtung geht 
davon aus, datz es das schlimmste für einen Soldaten sei. 
Nahrungsmittel, das für sich allein den Organismus erhalten 
kann. 600 Gramm täglich genügen, um den täglichen Be 
darf an Kohlenhydraten und die Hälfte Eiweitz sicherzustellen. 
Daher steht das Brot von allen Nahrungsmitteln für den 
Soldaten an der Spitze, selbst vor dem Fleisch. 
Die Verpflegung des französischen Soldaten ist ver 
schieden bemessen, je nachdem, ob er sich im vorderen oder 
im hinteren Kriegsgebiet oder in der Heimat befindet. 
Die erste Gruppe erhält „die schwere Ration" (la ration 
forte), die beiden anderen „die regelrechte Ration" (1a 
ration normale). Alle Gruppen erhalten Brot, frisches 
Fleisch, getrocknetes Gemüse, Salz, Zucker, Kaffee, Milch, 
Wein und Branntwein. Die „schwere Ration" der Truppen 
in der Front besteht aus 700 Gramm Brot, 450 Gramm 
frischem Fleisch, 100 Gramm getrocknetem Gemüse, 20 
Gramm Salz, 48 Gramm Zucker, 36 Gramm Kaffee, 
30 Gramm Milch; zu ihnen treten ein halbes Liter Wein 
und ein sechzehntel Liter Branntwein. Diese Nahrung ent- 
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Nach einer französischen Darstellung 
mit leerem Magen zu kämpfen. In dieser Richtung sei für 
den französischen Soldaten gut gesorgt. Es fehle ihm nicht 
an Brot, Fleisch, Gemüse und Zucker, die erforderlich seien, 
um den Organismus kräftig und warm zu erhalten. 
Die Nahrung, so wird ausgeführt, bildet den Brennstoff 
für die menschliche Maschine. Der menschliche Körper ver 
liert fortgesetzt Wärme. Ein Mann von 60 Kilo Gewicht 
— das mittiere Gewicht eines Soldaten — verliert in 
vierundzwanzig Stunden ungefähr 2100 Kalorien (Wärme 
einheiten). Jede Anstrengung erfordert einen Verlust von 
Kalorien, der im Verhältnis steht zur Summe der geleisteten 
Arbeit. Eine im Zimmer tätige Person verliert täglich nur 
300 Kalorien, ein Erdarbeiter etwa 800. Diese Kalorien 
müssen dem menschlichen Körper zugeführt werden, andern 
falls tritt sein Verfall ein. Der Organismus braucht 
hauptsächlich drei Stoffe, nämlich' Eiweitz zur Erneuerung 
der Gewebe, Kohlenhydrate zur Erzeugung der Muskel 
kraft, Fette zur Wärmeerzeugung. 
Die besten Nahrungsmittel sind dieienigen, die in 
grötztem Matze diese drei Stoffe enthalten. Das Brot rst das 
hält 129 Gramm Eiweitz, also mehr als das Doppelte des 
Erforderlichen. Im Brot allein finden sich 45 Gramm 
Eiweitz, im Fleisch 65 Gramm, in den trockenen Gemüsen 
14 Gramm, in der Milch 4 Gramm. Die „schwere Ration" 
enthält autzer Eiweitz 109 Gramm Fett und 491 Gramm 
Kohlenhydrate, im ganzen 3793 Kalorien, von denen 1705 
im Brot enthalten sind. Die Anzahl von 3793 Kalorien 
genügt und ist höher, als zur Erhaltung des Organismus 
durch Erneuerung der Gewebe sowie Aufrechterhaltung der 
Muskelkraft und der Lebenswärme nötig ist. 
Die „regelrechte Ration" unterscheidet sich lediglich 
durch eine verhältnismätzig nicht fühlbare Herabsetzung der 
Menge einzelner Nahrungsmittel. 
In den beigegebenen Bildern ist im einzelnen dar 
gestellt, welche Mengen von Hauptnahrungsmitteln die 
Soldaten des Verbands sowie die deutschen Soldaten be 
kommen Es fällt dabei auf, datz die Amerikaner die ver 
schiedenartigste Nahrung erhalten, sie ist sehr reich an Nähr 
stoffen. Sie enthalt 4452 Kalorien, verteilt in 167 Gramm 
Eiweitz. 129 Gramm Fett und 657 Gramm Kohlenhydraten.