Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Neunter Band. (Neunter Band)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/18. 
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sein," sagte Schröter, der 
Ln den: Gesicht seines 
Vorgesetzten 311 lesen 
versuchte. 
„Beides sind Kohlen 
dampfer, offenbar von 
Cardiff aus unterwegs, 
um den teuren Verbün 
deten Futter für ihre 
Lokomotiven und Muni 
tionsfabriken 311 bringen. 
Jeder höchstens zweitau 
send Tonnen; hätte mehr 
erwartet. Schmutzige alte 
Kasten. Höchste Zeit, daß 
sie nicht länger das Meer 
verunzieren. Wir . . . 
Donnerwetter!" unter 
brach er sich und begann 
sofort mit der äußersten 
SchnelligkeitdasSehrohr 
einzukurbeln. „Das wäre 
beinahe ein schöner Nein 
fall geworden! Ein Zer 
störer!" 
„Verwünscht!", stieß 
nun auch der Leutnant 
ärgerlich hervor, „der 
hatte uns gefehlt! Noch 
weit zurück? Vielleicht 
können wirwenigstensdie 
beiden Dampfer schnell 
erledigen, ehe er das 
Spiel verderben kann?" 
„Ausgeschlossen. Un 
mittelbar hinter dein 
vorderen ist er plötzlich 
zum Vorschein gekom 
men. Will offenbar vor 
ausfahren , vielleicht um 
die schwarzen Diamanten 
eine Strecke sicher zu ge 
leiten. Scheu ßlichesPech! 
Oder halt," fuhr er so 
gleich in zuversichtlichem 
Ton fort, „wenn er so 
beibleibt ..." 
Ohne den Satz zu 
vollenden, rief er in die 
Zentrale einen Befehl, 
der den Mann am Nuder 
so zu steuern veranlaßte, 
daß der neue Kurs die 
Fahrtrichtung des Zer 
störers kreuzen mußte. 
Ferner ließ er auf zehn 
Meter Tiefe gehen. So 
schoß das D-Boot mit der 
äußersten Kraft seiner 
Elektromotoren dem 
Feind entgegen. 
Leutnant Schröter er 
kannte aus diesem Ma 
növer und der Miene des 
Kommandanten zur Ge 
nüge, was dieser jetzt 
beabsichtigte. Keiner von 
beiden sprach. In solchen 
schicksalschweren Minu 
ten, in denen alle Sinne 
aus das höchste gespannt 
sind, ist jedes überflüs 
sige Wort verpönt. 
In der Tat ging es 
jetzt auf Leben und Tod. 
Einen Zerstörer anzu 
greifen ist für ein Unter 
seeboot immer ein äußerst 
gefährliches Wagnis, 
denn auf einem Krieg 
schiff wird im allgemei 
nen viel sorgfältiger nach 
verdächtigen Erscheinun 
gen an der Oberfläche 
ausgeschaut; und ohne 
die Spitze des Sehrohrs 
an die Luft zu briv gen 
und eine Zeitlang 311 be 
obachten, ist ein einiger 
maßen sicherer Torpedo 
schuß unmöglich. Wird 
die Nähe des Angreifers 
vorzeitig entdeckt, dann 
ist kein Erfolg inehr zu 
hoffen, dafür aber mit 
Sicherheit eine Verfol 
gung zu erwarten, bei 
der Wasserbomben leicht 
eine höchst unangenehme 
Nolle spielen können. 
Aber ohne kühnes 
Wagentst kein Erfolg' zu 
erringen, am allerwenig 
sten beim Unterseeboot 
krieg. Mar Dühring 
Ober s Bild: Beisetzung ein?s gefallenen englischen Flieaerofsiziers durch deutsche Truppen. — Mittleres 
Bild: Ein Divisionskommandeur besichtigt eine türkische Stellung. — Uuteres Bild: Deutsche Sanitätskolonne 
auf dem Wege zur Front. 
Bilder von der Palästinafront. 
Nach photographischen Ausnahmen des Bild- und Film-Amtes
	        
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