Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Neunter Band. (Neunter Band)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/18. 
183 
5Cbot. Lichtbildstelle des k. u. k. Ltriegsprenequaruers. 
Österreichisch-ungarische Streifpatrouille und albanische Freiwillige während einer Rast in Albanien. 
rigsten Verhältnissen gelang, ist als eine hervorragende 
Tat dieser modernen Waffe anzusehen. „Dupetit Thouars" 
war das Führerschiff eines außerordentlich stark beschützten 
Geleitzuges, der von Amerika nach Frankreich im Atlan 
tischen Ozean unterwegs war. Einem deutschen I7-Boote 
glückte es, einen Torpedotreffer auf dem Kreuzer anzu 
bringen und den Untergang des Schiffes herbeizuführen, 
das eine Wasserverdrängung von 9600 Tonnen und eine 
Besatzung von 600 Mann hatte- 
Zu den in dieser Zeit torpedierten amerikanischen 
Schiffen gehörte auch der ehemalige Lloyddampfer „Kron 
prinzessin Cecilie", einer der größten und schnellsten deut 
schen Ozeanriesen, der als Transportdampfer „Mount 
Vernon" für den amerikanischen Kriegsdienst verwendet 
worden war. Das Schiff wurde schwer beschädigt, konnte 
sich aber noch in einen französischen Hafen retten. 
Außer den deutschen kl- 
Booten wirkte auch ein neuer 
deutscher Hilfskreuzer hem 
mend auf den feindlichen 
Überseeverkehr ein. Es war 
der „Triumph" (siehe Bild 
Seite 188/189), der von einem 
bl-Boote zur Führung des 
Kreuzerkrieges ausgerüstet 
worden war. Dieser früher 
kanadische Dampfer schädigte 
namentlich die Schiffahrt längs 
der Küste Neuschottlands. — 
* * 
* 
Die wachsenden Gefahren 
für die amerikanische Schiff 
fahrt mochten die Ursache für 
die in Frankreich und England 
überraschende Mitteilung der 
Vereinigten Staaten gewesen 
sein, daß eine beträchtliche 
Vermehrung der amerika 
nischen Streitkräfte auf den: 
westlichen Kriegschauplatz nicht 
in Frage käme» da vorläufig 
der Schiffsraummangel eine 
Erhöhung der Bestände ver 
biete» wenn die Versorgung 
und Ergänzung der bereits in 
Frankreich befindlichen ame 
rikanischen Divisionen nicht 
Hinzurechnung der Erzeugung in neutralen Ländern noch 
nicht die Hälfte des durch den kl-Bootkrieg unmittelbar ver 
loren gegangenen Schiffsraumes ausmachte. Die deutsche 
Rechnung stimmte also immer noch. Wenn sich auch die 
wirklichen Versenkungsziffern allmählich in absteigender 
Linie bewegten» so blieb das verhältnismäßige Versenkungs 
ergebnis doch auf gleicher Höhe, denn die niedrigere Ver 
senkungsziffer hatte ihren Grund in einem gleichermaßen 
geringer gewordenen Eesamtschiffsraum. Deshalb hatte 
es auch durchaus seine volle Berechtigung» wenn der 
deutsche Admiralstabschef Scheer /siehe Bild in Band V 
Seite 16) einem Reichstagsabgeordneten gegenüber be 
merkte: „Sie können mit gutem Gewissen vor dem Lande 
sagen, daß ich nicht einen Augenblick zweifle, England mit 
dem kl-Bootkrieg auf die Knie zu zwingen; nur lehne ich 
es ab, mich auf einen bestimmten Zeitraum festzulegen." 
Die deutschen kl-Boote 
traten z>u Anfang September —-—— — 
nicht nur an den bisherigen 
Stätten ihrer Hauptwirksam 
keit auf, sondern sie zeigten sich 
auch wieder an der amerika 
nischen Küste. Die gesamte 
Schiffahrt in den atlantischen 
Gewässern und die Küsten 
schiffahrt der Vereinigten 
Staaten waren dauernder 
Beunruhigung ausgesetzt; täg 
lich sanken wenigstens einige 
Fischdampfer in die Tiefe. Ein 
besonders guter Fang war zu 
Anfang September der ja 
panische 7000-Tonnen-Damp- 
fer „Tokuyama Maru", der 
in der Nähe eines kanadischen 
Hafens versenkt wurde. Dies 
bedeutete für die feindliche 
Handelschiffahrt einen ähn 
lichen Verlust, wie es jener 
war, den die französische 
Kriegsmarine durch die be 
reits auf Seite 116 erwähnte 
Vernichtung des Panzerkreu 
zers „Dupetit Thouars" /siehe 
Bild Seite 185) erlitt. Die 
Torpedierung dieses Krieg 
schiffes, die einem deutschen 
kl-Boot unter den schwie- 
Phot. Bild-- und Film-Amt. 
Deutscher, österreichisch-ungarischer und bulgarischer Posten am Bahn 
hof in Usküb.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.