Volltext: Mit Herz und Hand fürs Vaterland!

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Mtilleriefthrecken. 
Die Beschießung des Lütticher Forts Loucin. 
Aus dem Tagebuche des Generals Leman. 
HD er Verteidiger der Festung Lüttich, Generalleutnant Leman, hat denk- 
würdige Aufzeichnungen über die Beschießung und Eroberung des Forts 
Loucin gemacht. Diese Aufzeichnungen sind nicht nur wertvoll für die 
Erkenntnis der Wirkung unserer Artillerie, sondern auch von größtem Psycho- 
logischen Interesse, da sie aus der Feder eines Mannes stammen, der mit 
einem Heroismus, den wir auch am Feinde bewundern, bis zum bittereu 
Ende in der Hölle des von uusern Granaten beworfenen Forts Loucin aus- 
gehalten hat. 
Generalleutnant Leman gibt in der Einleitung zu seinem Bericht eine 
Beschreibung des Forts Loucin mit allen technischen Einzelheiten, dazu farbige 
Zeichnungen, die die Beschreibungen erläutern. Der General berichtet, daß 
die Deutschen am 7. August die ganze Stadt Lüttich in den Händen hatten, 
weil sie durch das Fehlen eines gedeckten Platzes innerhalb des Fortskörpers 
auf dem rechten Maasufer sämtliche Forts auf dieser Seite von innen her, 
das heißt, von der Kehlseite her, angreifen konnten. Von diesem Augenblick 
an konnte die Beschießung der Forts auf dem linken Maasufer beginnen. 
Das Fort Loucin liegt nordwestlich von Lüttich, an der großen Heerstraße 
nach Brüssel, und ist ganz modern ausgebaut. 
Die Beschießung begann nach dem Bericht des Generals Leman am 
11. August mit 10- und 15-Zentimeter-Geschützen. Am 12. und 13. August 
wirkten auch 21-Zeutimeter-Geschütze. Aber erst am 14. August eröffnete die 
deutsche Artillerie das Feuer mit den Geschützen, die zur Vernichtung des 
Forts führten. 
General Leman hat während der Beschießung vier Zeitabschnitte unter- 
schieden. Der erste begann am 14. August 4.15 Uhr nachmittags, nachdem 
ein deutscher Offizier mit Winkflaggen sich dem Fort auf 200 Meter genähert 
und so die Richtung für die deutsche Artillerie abgegeben hatte. Zwei Stunden 
dauerte ununterbrochen das Granatfeuer, das mit großer Genauigkeit geleitet 
wurde. Nach einhalbstündiger Pause begann das Feuer der 21-Zentimeter- 
Geschütze. Sie bewarfen von zehn zu zehn Minuten die ganze Nacht hindurch das 
Fort mit Granaten, die einen außerordentlichen Materialschaden verursachten. Die 
Escarpe der Kehle war zerstört, die Schutzmauer der linken Flankenbatterie 
zertrümmert. In den Panzerungen der Fenster waren Breschen gelegt und 
nun machte sich eine andere üble Wirkung geltend: Alle Aufenthaltsorte der 
Escarpe waren von dem Rauch der Granaten erfüllt, die teils an der Schutz- 
mauer, teils in den Gräben platzten. Dieser giftige Rauch machte den Auf- 
enthalt in den bedeckten Räumen unmöglich und zwang den General, die 
Besatzung auf den Sammelplatz und in die Galerie zusammenzubringen. 
Aber auch dorthin drang der betäubende Rauch und beeinträchtigte die Kampf- 
fähigkeit der Besatzung.'
	        
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