tische Dampferlinien der „Amon Steamship Company", der „Castle
Mail Packeis Company" usw. ihre Schiffe nach Natal, Delagoa-
bai und Australien den Weg über Kapstadt statt über Suez
nehmen lassen. Dasselbe gilt für gewisse Linien der in Äamburg
ansässigen Deutsch-Australischen Dampfschiffahrtsgesellschaft.
Die Weg- und Zeitersparnis, die der Suezkanal der Schiff¬
fahrt für den Verkehr zwischen einigen der hauptsächlichsten Welt¬
häfen gegenüber der Fahrt ums Kap bietet, wird durch folgende
Tabelle verdeutlicht:*)
Wegersparnis Zeitersparnis
in Kilometer
in Prozent
in Tagen
London—Iokohama .
. 3592
24,2
22
London-Hongkong .
. 3773
28,1
18
London—Singapore .
. 3851
31,7
18
London—Kalkutta. .
. 3985
33,2
19
London- Colombo . .
. 4160
38,1
19
London—Bombay. .
. 4881
43,5
24
London—Melbourne .
60
—
Vz
Hamburg—Bombay .
. 4890
42,8
24
Marseille—Bombay .
. 6280
58
30
Genua—Bombay . .
. 6488
39
32
Triest—Bombay . .
. 7404
60,7
38
Angesichts dieser Zahlen kann es nicht wundernehmen, daß
die Dampfer, ungeachtet der viel zu hohen Kanalabgaben, ge¬
zwungen waren, dem Suezkanal den Vorzug vor dem abgaben¬
freien Kapweg zu geben. Die Segler, deren Betriebskosten sehr
viel geringer sind und die daher selbst große Zeitverluste in Kauf
nehmen können, ohne daß deshalb die Ertragsfähigkeit der Fahrt
zu leiden braucht, meiden dagegen die Fahrt durch den Suezkanal
und wählen ausnahmslos den Weg ums Kap der Guten Hoffnung,
weil dieser ihnen eine billigere Reise ermöglicht. Es fällt dabei
freilich auch der weitere Amstand ins Gewicht, daß die enge
Kanalrinne und das wegen seiner Windstillen gefürchtete Rote
Meer für die Entfaltung der eigentlichen Seglereigenschaften die
denkbar ungeeignetsten Gewässer sind. Neuerdings gehen auch
Dampfer wieder etwas häufiger als früher ums Kap herum,
weil die Einführung besserer Schiffsmaschinen mit geringerem
0 Nach K. Lassert, Allgemeine Verkehrsgeographie, Berlin-Leipzig,
1913, S. 400.
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