Volltext: Oberösterreichischer Preßvereins-Kalender auf das Jahr 1932 (1932)

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Viele notwendige Arbeiten und Ände 
rungen hat dieses Jahr wieder die Druk- 
kerei in Linz aufzuweisen. 
Einen Monat vor dem Ende der Heiz 
periode des Winters 1930/31 versagte die 
seil der Erbauung des Preßvereinshauses 
in Linz benützte Kesselanlage der Dampf 
heizung ihren Dienst. Die Auswechslung 
mußte rasch geschehen und erfolgte in der 
Weise, daß anstatt des früheren Heizkessels 
von 28 m 2 Heizfläche zwei Öfen von 
14 und 18 in 2 Heizfläche für Koksheizung 
ausgestellt wurden. Damit ist die ausreichende 
Heizung des ganzen Hauses gesichert; die 
frühere Anlage war eigentlich nur für das 
Hauptgebäude ohne den Anbau in der Io- 
hann-Konrad-Vogelstraße berechnet. Außer 
dem kann jetzt bei milderem Wetter mit 
einem Ofen das Auslangen gefunden wer 
den. Weiter ermöglicht ein neu eingebauter 
Verteiler die Beheizung von nur einigen 
Räumen, so daß größte Sparsamkeit gewähr 
leistet ist. 
Eine schon lang geplante Verein 
fachung des Setzmaschinenbetrie 
bes wurde im Sommer 1931 durchgeführt, 
Bis dahin waren eine Monotypeanlage (drei 
Taster und zwei Gießmaschinen), zwei Typo 
graph- und drei Linotype-Setzmaschinen in 
Betrieb. Statt der Monotypeanlage und den 
Typograph-Setzmaschinen, welche günstig ab 
gestoßen wurden, fanden drei Linotypes neue 
ster Konstruktion (Dreidecker „Ideal") Auf 
stellung. Die nunmehr sechs Maschinen zäh 
lende Linotype-Anlage ist im bisherigen, an 
den Setzersaal anstoßenden Sitzungszimmer 
untergebracht, dessen Fußboden durch einge 
zogene Traversen verstärkt werden mußte. 
Der Setzers aal hat durch den Weg 
fall der Verschlüge, in denen sich früher die 
Monotypeanlage und die übrigen Setzma 
schinen befanden, viel Platz gewonnen. Es 
konnten nunmehr dem Oberfaktor und den 
Korrektoren durch Einbau von Glaswänden 
Räume geschaffen werden, welche ihnen eine 
ungestörte Tätigkeit gewährleisten. Der ganze 
Saal wurde geweißt und eine neue Decken 
beleuchtung installiert, die mit ihren 22 Lam 
pen genügend Licht spendet. Der Erfolg der 
ganzen Umgestaltung ist bessere Raumver 
teilung; die frühere Beengtheit ist ver 
schwunden. 
Aus der Erwägung heraus, die recht 
unbequeme Verbindung der Redaktion des 
„Linzer Volksblattes" mit dem Setzersaal 
zu verbessern, wurde die Redaktion in den 
dritten Stock verlegt und dazu die bisherige 
Wohnung des Chefredakteurs adaptiert. 
Statt dessen fanden die früheren Redaktions 
räume teilweise als Wohnung des Chefredak 
teurs Verwendung und wurde außerdem 
darin die Direktion untergebracht. Da 
durch war es möglich, die Buchhaltung 
in zwei neue Räume zu verlegen und die 
Inseratenverwaltung in einem günsti 
geren Lokal unterzubringen. In der früheren 
Buchhaltung wurde das Büro des General 
direktors, das gleichzeitig als Sitzungs 
zimmer dienen wird, eingerichtet. 
Der Maschinensaal fand eine 
wünschenswerte Bereicherung durch die An 
schaffung eines Viktoria-Autotigels. 
In der Buchbinderei wurde wegen 
des neuen Katechismus, für welchen Faden 
heftung vorgeschrieben war, eine Fadenheft 
maschine neuester Bauart aufgestellt, ferner 
die große halbautomatische Papierschneide 
maschine von etwas älterer Konstruktion 
gegen eine neue ganzautomatische Fomm- 
sche Schneidemaschine umgetauscht und außer 
dem eine Anleimmaschine erworben. Die in 
der Buchbinderei überflüssig gewordene 
halbautomatische Papierschneidemaschine fand 
im Papiermagazin, wo eine halb invalide 
Schneidemaschine mit Handbetrieb war, ihre 
neue Bestimmung. Durch Verlegung der 
Buchbinderei-Garderobe wurde der Raum 
der Buchbinderei vergrößert. Dadurch 
konnten die beiden Falzmaschinen, von 
denen eine sich bisher im Maschinensaal 
befand, nebeneinander montiert werden. 
Als letzte Änderung sei noch angeführt 
die Trennung der Devotionalien- 
Handlung von der Buchhandlung. 
Im Zusammenhang damit wurde statt des 
Herrn Julius Kling er, der weiterhin die 
Devotionalienhandlung leitet, Herr Alfred 
Pühringer zum Leiter der Buchhandlung 
bestnnmt und ihm als erster Sortimenter 
Herr Hans Fürstelberger beigegeben. 
Der Verlag brachte einige Novitäten 
heraus, darunter: Kopler, „Bußsakrament 
und Ablaß", Stingeder: „Homiletischer 
Führer durch das Alte Testament", ferner: 
„Die religiöse Einstellung des
	        
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