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gen, wenn ich fahre, können sie mir zu
schauen. -
Wie die Blaslin, die nebenan im Erd
äpfelacker ist, Brotzeit macht, habe ich den
zweiten Pifang schon zerschlagen, und wie
sie im Kirchdorf Vesper läuten, habe ich
vom dritten nur mehr ein paar Schollen.
Die haue ich in meiner Herzensfreude
noch besonders fest her, und falle mit dem
letzten Schlegelschlag hin, wo ich stehe.
Denn ich bin wirklich sehr müde.
Aber ich habe ein ungeheuer gutes Ge
wissen, so wie schon lange nicht mehr.
Wie ich dann meinen Vater über den
Feldweg herkommen sehe, denke ich mir,
heute kriegst einmal keine Schläge, son
dern ein Kirchweihgeld, ein wohlver
dientes.
Der Vater zieht die Brauen hoch, geht
die Pifange auf und ab und mustert jeden
Schollenschlag. Dann zieht er seinen Geld
beutel heraus und fragt mich, wieviel ich
meine, daß ich verdient habe.
Ich überlege ein wenig wie ein Gro
ßer beim Handeln und sage: „Fünfzig
Pfennige könnte die Arbeit schon wert
sein", ich rechne aber bloß mit zwanzig,
denn voriges Jahr habe ich auf die Kirch
weih nur ein Zehnerl bekommen.
Der Vater schmunzelt ein wenig und
gibt mir wirklich ein funkelnagelneues
Fünfzigerl. Jetzt weiß ich aber wirklich
nicht, was mich mehr freut, das unver
hoffte Geldstück oder die heimliche Zufrie
denheit meines Vaters über meine Arbeit.
Ich habe eine stolze Freude und drücke
das Geldstück recht fest in der Hand, daß
ich es immer spüre; denn es ist mein
erstes, selbstverdientes Geld.
Bei der Nacht binde ich mir noch ein
Tuch um die Hand, in der ich das Fünf
ziger! habe, damit es mir ja niemand
stehlen kann.
Vorher aber springe ich noch auf den
Rothieselhang hinüber und zeige es den
andern Buben. Der Neid vermehrt meine
Freude. Sie ist so groß, daß ich nicht ein
mal eine Suppe mag.
Es ist ja auch schon ein Duft im Hause
von Küchlen und Krapfen, von gebackenem
Brein und Zwetschkenpavesen, daß man
von dem schon satt würde. Ich habe aber
vorher im Vorbeigehen schon ein paar
Krapfen erwischt und auch darum keinen
Hunger mehr; denn frisch von der Pfanne
schmecken sie am besten.
Ich gehe dann gleich ins Bett, weil ich
die Kirchweih nicht verschlafen dabf. Dasj
Geld habe ich fest in der Faust und das '
Tuch darüber ist dreifach verknüpft.
Ich kann aber schlecht schlafen. Bald
träumt mir, die Dorfbuben haben mich
hinter die Hollerstaude gelockt, wo sie mir
das Geld stehlen. Ich erwache vom eigenen
Schreckensgeschrei. Das nächstemal träumt
mir vom Teufel, dann von Räubern und
gräßlichen Ungeheuern, die aus einem
finsteren Wasser nach meiner Faust
schnappen. Alle haben es auf mein Fünf
ziger! abgesehen.
Ich bin anders froh, wie die Nacht
herum ist und ich endlich aufstehen darf.
Ich denke mir, wenn man mit einem
Fünfziger! schon so hart träumt, was
müssen erst die Leute für Träume haben,
die hundert oder gar tausend Mark haben?
Ich bin schier froh, daß es bloß ein
Fünfziger! ist bei mir, denn das kann
man auch leichter verputzen als hundert
oder tausend Mark. Wenn ich einmal groß
bin, will ich nie mehr Geld haben, als
was ich gerade zum Verputzen brauche.
Denn sonst martern einen ja die Traum
teufel zutod.
Ich bin also sehr glücklich, weil ich
am Kirchweihmorgen das Geld noch habe,
und ich schaue, daß ich allein aus dem
Hause komme, sonst hängen sich mir zu
viele kleine Kinder an, die nicht soviel
Geld haben wie ich. Und am Ende betteln
sie mir's fünferlweise ab, denn ich habe
ein gutes Herz. Aber diesmal will ich
mein hartverdientes Geld schon selbst ver
putzen.
Wie der Vater und die Mutter in die
Frühmesse fort sind, bin ich auch gleich
auf und davon. Ich gehe aber so langsam,
daß sie mich nicht sehen, denn es wäre
ihnen vielleicht gar nicht recht, wenn ich
auch schon auf dem Weg wäre wie die
Großen.
Wenn ich jemand treffe, zeige ich ihm
mein Fünfziger!.
Das freut die Leute sehr.
Im Kirchdorf, wo die Wege von den
Dörfern her zusammenlaufen, ist alles
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