Volltext: Flugwesen und Flugzeugindustrie der kriegführenden Staaten [65]

Vorwort 
3unt ersten Male ist in vorliegender Broschüre der Versuch 
gemacht, die Entwicklung der Flugzeugindustrie und des militärischen 
Flugwesens in den europäischen Staaten in ihren Zusammenhängen 
zu untersuchen. Beides steht ja zueinander in den engsten Be¬ 
ziehungen, da einerseits die Industrie auf die Heeresverwaltungen 
als die einzigen Abnehmer angewiesen ist, und andererseits die 
Regierungen wieder ihre Forderungen an die Flugzeugindustrie 
zwar möglichst hoch, aber dennoch derart stellen müssen, daß diese 
in ihrem jeweiligen Entwicklungsstadium ihnen nachzukommen ver¬ 
mag. Natürlich mußte im Interesse der Landesverteidigung 
von näheren Angaben über die Vorgänge in Deutschland und 
Österreich innerhalb des vergangenen Kriegsjahres und von Mit¬ 
teilungen über Beobachtungen im Felde abgesehen werden, so daß 
die Schrift keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann. 
Über die Tätigkeit unserer Flieger, über die Art ihrer Bewaff¬ 
nung mit Bomben, Fliegerpfeilen usw. sowie über die gegen sie 
zu verwendenden Abwehrmittel zu sprechen, war hier nicht der 
Platz, sondern es sei nur auf die verschiedenen bereits erschienenen 
Schriften über den Luftkrieg verwiesen. 
Auch auf die Luftschiffe konnte hier nicht eingegangen werden. 
Deutschland steht auf diesem Gebiete so einzig und unerreicht da, 
daß ein Vergleich mit den Erzeugnissen anderer Staaten gar nicht 
durchführbar ist. Auch ist über die Entwicklung der Zeppelin¬ 
luftschiffe vor Ausbruch des Krieges eine ganze Reihe von Ver¬ 
öffentlichungen erschienen. 
Da an die Luftfahrzeuge, insbesondere die Flugzeuge, von 
Tag zu Tag neue große Aufgaben herantreten und sich ohne 
Zweifel noMGewaltiges im Luftkrieg ereignen dürfte, mag diese 
Broschüre dazu dienen, Anhaltspunkte für ein richtiges Ver¬ 
ständnis und eine sachgemäße Beurteilung und Anerkennung der 
hervorragenden Leistungen der deutschen Flugzeugindustrie und der 
deutschen Flieger zu geben. 
Friedrichshafen am Bodensee, August 1915 
Roland Eisenlohr
	        
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