Volltext: Flugwesen und Flugzeugindustrie der kriegführenden Staaten [65]

Dies kann leichter und billiger durchgeführt werden als 
manche Dinge, die wir seit Kriegsbeginn unternommen haben. 
Noch vor September könnte dies verwirklicht sein, und es ist der 
leichteste und billigste Weg, das Ende des Krieges herbeizuführen." 
Wie in England, so wird auch in allen anderen Staaten noch 
an dem Ausbau des Kriegsflugwesens im weiteren Verlauf des 
Krieges mit höchster Anstrengung gearbeitet werden. Das Land, 
dessen Flugwesen undFlugzeugindustrie unter Einbeziehung 
der Motorenindustrie am besten organisiert ist, dem wird die 
Vorherrschaft im Lustreich zufallen. Wie weit wir es darin bereits 
gebracht haben, zeigt ein in der „MorningPost“ veröffentlichter Brief 
eines Mitglieds des britischen Hauptquartiers, das mit klarerem 
Blick und mit mehr Sachlichkeit sich ein Arteil gebildet hat als der 
obenerwähnte Äerr Wells, und der mit folgenden Worten, denen 
wir nichts mehr hinzuzufügen haben, den heutigen Stand des deut¬ 
schen Flugwesens und der deutschen Flugzeugindustrie würdigt: 
„Die Deutschen haben Grund, auf ihre Fortschritte 
im Flugwesen stolz zu sein. Man erhält auch vom Boden 
aus einen starken Eindruck von der Schnelligkeit und Steig¬ 
fähigkeit der deutschen Flugzeuge, die in unsere Feuer¬ 
linien eindringen. Es ist sehr lehrreich, die Kühnheit zu be¬ 
obachten, mit der sie unsere Geschoffe vermeiden, was das Ver¬ 
trauen des Führers zu seiner Maschine beweist, sowie 
die Leichtigkeit zu beobachten, mit der er, wenn er seinen Zweck 
erreicht hat, in höhere Luftregionen steigt und die weißen 
Wolken der Geschosse hinter sich zurückläßt, die hoff¬ 
nungslos weit entfernt von ihm platzen. Ein Flugzeug, das vom 
Aviatiktyp war, soll einen 6-3ylinder-Mercedes-Motor von 
150 P8. gehabt haben. Die Anzahl der Pferdekräfte be- 
deutet im Flugwesen nicht alles, aber sie bedeutet mehr 
als die Schnelligkeit, nämlich Tragfähigkeit. England 
sollte seine bisherigen Flugzeuge zum alten Eisen 
werfen und die deutschen nachahmen und übertreffen. 
Die Flugzeuge mit zwei Motoren, die beim ersten Er¬ 
scheinen über den französischen Linien solches Aussehen erregt 
haben, sollen ein Geschütz mitgesührt haben, das Gra¬ 
naten schoß. Die neuen Flugzeuge bedeuten unleug¬ 
bar eine Gefahr. Sie verdienen zweifellos alle Be¬ 
wunderung, die ihnen auch von den Franzosen, die doch keine 
schlechten Flieger sind, gezollt wird." 
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