Volltext: Unsere Offiziere

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fährdeten Detachements, Leutnant Robert Nezzo, zögern nicht einen 
Augenblick. Sie beschließen mit ihren Körpern so lange den feind¬ 
lichen Ansturm zu dämmen, bis die geliebte Fahne aus dem ge¬ 
fährlichen Wirbel des Gefechtes zurückgerettet ist. Ehern wird 
dieser Wall des Willens gebaut; keiner weicht von der Stelle, 
solange sie nicht geborgen ist. Während die letzten Reihen das 
Feuer der Russen kräftig erwidern, wird auf seinen Befehl die 
Fahne von einem Mann zum anderen weiter gereicht. Jeder 
einzelne Soldat des Regimentes hält das heilige Wahrzeichen 
weiter gebend so eine Sekunde in seiner Hand, jeder weiß, daß 
er die Ehre seiner Truppe mit seinem Leibe zu schützen hat. 
Obwohl bis zu den Knien im Morast, Brust und Haupt um¬ 
pfiffen von Geschossen, halten sie stand, bis die Fahne weit vorn 
angelangt ist, für immer sicher vor der russischen Gier, und nun 
erst geben sie Schritt für Schritt den mit ihrem Blute besprengten 
Boden preis. 
3n pferb in der vordersten Ueuerünle^ 
Feldmarschalleutnant Rudolf Krälicek, Kommandant der 
28. Jnfanterie-Truppendivision, hielt im Gefechte bei Skwarzawa, 
obgleich er sich einem übermächtigen Gegner gegenüber befand und 
obgleich das Nichterscheinen der erwarteten Nachbarkolonnen seine 
Division in eine sehr schwierige Lage brachte, mit eiserner Ruhe 
in seiner Stellung aus, die er trotz der schwersten Stürme des 
Gegners bis zum Einbrüche der Dunkelheit behauptete. Als er 
eine führerlose Batterie auf dem Rückzüge bemerkte und zugleich 
auch einzelne Mannschaften in dem vernichtenden Hagel der Ge¬ 
schosse wankend werden sah, ritt er mit seinem engeren Stabe bis 
in die vorderste Feuerlinie und hielt im heftigsten Gewehr- und 
Schrapnellfeuer vom Pferde herab an die Truppen eine 
zündende An spräche und forderte sie zum unbedingten Ausharren
	        
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